Proteste gegen den 2. "nationalen Frankentag"

Proteste gegen den Nationalen Frankentag in Geschwand 04.07.09

 

Raus auf die Straße gegen den rassistischen Frankentag

 

Im Rahmen des sog. „nationalen Frankentag“ wollen Neonazis am Samstag den 04.07.09 im Oberfränkischen Geschwand ein „Rechtsrock – Konzert“ mit internationales Rednern durchführen.

Veranstaltet wird das faschistische „Spektakel“ offiziell vom „Bund Frankenland“ des NPD - Bundesvorstandsmitglieds Uwe Meenen (Würzburg). Organisator des Ganzen ist jedoch das „Freie Netz Süd“ (FNS).

 

Das „Freie Netz Süd“...

 

...existiert seit Ende 2008 und setzt sich größtenteils aus der 2004, wegen Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus verbotenen „Fränkische Aktionsfront“ (FAF) zusammen. Führende Köpfe der „FAF“ waren Matthias Fischer (Fürth), Norman Kempken (Nürnberg) und Lutz Passon (Ebermannstadt), die jetzt im „Freies Netz Süd“ auftreten.

Gegründet wurde das „FNS“ nach einem gescheiterten Putschversuch auf dem NPD Landesparteitag 2008. Ziel von Matthias Fischer und Uwe Meenen war es den jetzigen Landesvorstand um den Nürnberger „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) - Stadtrat Ralf Ollert (Nürnberg) zu stürzen , da sie in ihren Augen zu bürgerlich erschienen.

Im „FNS“ betätigen sich mehrere sogenannte „Freie Kameradschaften“ aus ganz Bayern. Konsens der verschiedenen Gruppen ist ihre Antipathie gegen die bayerische NPD - Führung und ihr Verständnis als „Nationale Sozialisten“.

 

Nicht zum ersten Mal...

 

... wird die Wiese zwischen den Dörfern Geschwand und Bärnfels, welche höchstwahrscheinlich dem „FNS“ - Aktivisten Lutz Passon gehört, für neonazistische Veranstaltungen des „FNS“ genutzt.

So versammelten aufgrund des vorangegangenen Verbots ihres „Rudolf Hess – Gedenkmarsches“ in Gräfenberg, am 16.08.08 rund 60 Neonazis auf dem Gelände. Wurde diese Veranstaltung noch polizeilich aufgelöst, konnten die Neonazis schon eine Woche später ungestört ein Camp an gleicher Stelle abhalten.

Am 01.05.09 fand nach dem Naziaufmarsch in Weiden ein Konzert mit den Nazibands „Kitöres“ (Ungarn) und „White Rebel Boys“ (Hof) statt, welches bei den Behörden als „privates Frühlingsfest“ angemeldet wurde. Einen Monat später, am 06.06.09 organisierte das „FNS“ wieder ein Konzert mit den Bands „Racial Purity“,  „White Rebel Boys“ (Hof), Verszerzödes (Ungarn) und „Act of Violence“ (Laupheim). Die Veranstaltung mit rund 300 Besuchern wurde bewusst auf das Datum gelegt, an dem auch der NPD – Bayerntag stattfand.

Von polizeilicher und staatlicher Seite wird versucht das braune Treiben zu vertuschen, so tauchen Großeinsätze der Bereitschaftspolizei nicht in den Polizeiberichten auf.

Auch der CSU – Bürgermeister Willi Müller versuchte mit der Bemerkung „Nur ein paar Hansela“ das Ganze herunterzuspielen.

 

Nicht nur Musik...

 

...sondern auch politischer Inhalt außerhalb der Songtexte. So auch am 04.07.09. Eingeladen sind unter anderem Sebastian Schmaus („BIA“ - Stadtrat in Nürnberg), Andre Kapke („Freies Netz Thüringen“), Roman Grassl („Bund Freier Jugend“ - Österreich) und Zsolt Illés („Blood & Honour“, „Deutsch – Ungarischer Freundeskreis“ - Ungarn).

Bei Zsolt Illés aus Ungarn handelt es sich um einen führenden Kopf der in Deutschland aufgrund „des Verstoßes gegen die verfassungsmäßige Ordnung“ verbotene „Blood & Honour“ („B&H“)Organisation. „B&H“ ist ein Netzwerk, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Neonazi-Bands miteinander zu koordinieren und die nationalsozialistische Ideologie zu verbreiten.  Nebenbei ist Illés genau so wie Matthias Fischer im „Deutsch – Ungarischen Freundeskreis“ aktiv.

Ein weiterer Redner ist Sebastian Schmaus, Stadtrat der rassistischen NPD Tarnorganisation „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ („BIA“) in Nürnberg und „Anti-Antifa“ Aktivist. Die „Anti – Antifa Nürnberg“ veröffentlichte steckbriefartig über 200 Personen,von GewerkschafterIn bis hin zur autonomen AntifaschistIn und ruft offen zu Gewalt gegen diese auf. Nach den Veröffentlichungen kam es zu Übergriffen auf die Betroffenen oder deren Privateigentum, bei dem ein Sachschaden von weit über 10 000 Euro entstand .

Erst im Mai 2009 stand er wegen seiner „Anti – Antifa“ Aktivitäten vor Gericht und wurde zu einer Geldstrafe von knapp 6500 Euro verurteilt.

 

Und wenn Musik, dann scheiß Musik

 

Bei den angekündigten Bands, handelt es sich unter anderem um die „White Rebel Boys“ aus Franken und um die Berliner Band „Lunikoff Verschwörung“.

Die „White Rebel Boys“, aus Hof stammend, spielten wie oben erwähnt schon mehrere Male auf dem Gelände.

Das Highlight an diesem Abend wird am 04.07.09 jedoch die rassistische Band  „Lunikoff  Verschwörung“ sein. Bei dieser handelt es sich um das Nachfolgeprojekt der weltweit bekanntesten Neonaziband „Landser“. Diese wurde aufgrund ihrer rassistischen und faschistischen Songtexte, bei denen sie teilweise zum Mord an Menschen, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passen, aufrufen, 2005 verboten.

Der Sänger Michael Regener, alias „Lunikoff“ der bei dem Verfahren gegen „Landser“ zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, gibt nun das erste offiziell beworbene Konzert nach seiner Entlassung.

 

Raus auf die Straße

 

Zeigen wir den Nazis auch am 04.07.09, dass sie nicht damit rechnen können ungestört und unbemerkt ihr widerliches „Spektakel“ zu veranstalten. Auch wenn es kaum möglich sein wird den sog. „nationalen Frankentag“ zu verhindern, wollen wir dennoch versuchen Präsenz zu zeigen und die rassistische Hetze der Nazis nicht unbeantwortet lassen.

 

Aufruhr, Widerstand es gibt kein ruhiges Hinterland!

 

Protestkundgebung: 13 Uhr Geschwand (Oberfranken)

Zugtreffpunkt:           11 Uhr Nordostbahnhof Nürnberg

Autotreffpunkt           11 Uhr Nordostbahnhof Nürnberg

 

 

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