BOCHUM/DORTMUND Kaum verurteilt, schon wieder vor Gericht: Neonazi Sven K. musste am Freitag erneut auf der Anklagebank Platz nehmen – diesmal in Bochum. Es geht wieder einmal um einen Prügel-Angriff. Der verurteilte Gewalttäter schlug sich in diesem Fall offenbar in einem Ballerina-Röckchen. Redaktion
Der Prozess hatte kaum begonnen, da musste der 25-Jährige aber auch schon wieder zurück in die Zelle. Ohne Jacke durfte er auf der Anklagebank nicht sitzen bleiben. Ein Prozessbeobachter hatte eine Tätowierung auf dem Unterarm des kahlrasierten Angeklagten entdeckt, die der Nazi-Szene zugeschrieben wird und möglicherweise verboten ist.
Kurioser
Auftritt
Umso
kurioser muss der Auftritt von Sven K. im Sommer 2011 gewesen sein.
Damals war der Dortmunder mit seinem ebenfalls angeklagten Bruder und
Freunden nach Bochum gefahren, um in einer Tabledance-Bar seinen
Junggesellenabschied zu feiern. Während dieses Abends trug Sven K.
offenbar einen Ballettrock – auf einem Video des Lokals ist er in
einem solchen Aufzug zu sehen.
Mehrere
Schlägereien
Das
erste Opfer war ein Rumäne, der laut Anklage von Svens Bruder Jan K.
niedergeschlagen wurde. Am Bochumer Hauptbahnhof wurde später auch
noch ein anderer Mann geschlagen und getreten. Dabei soll auch Sven
K. mitgemischt haben. Beide Brüder haben zum Prozessauftakt
geschwiegen.
Sven K. war 2005 zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil er in der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße einen Mann erstochen hatte. Das letzte Urteil stammt von Januar 2013: 21 Monate Gefängnis nach einem Prügelangriff auf zwei türkischstämmige Jugendliche auf dem Weihnachtsmarkt.