Pforzheim. Offensichtlich eskaliert ist der Streit zwischen zwei Iraker-Clans. Nachdem vor einem Monat ein junger Mann von vier anderen am Bahnübergang an der Durlacher Straße von vier anderen Männern zusammengeschlagen worden war und sich mit zwei Kumpels mutmaßlich am Montagabend nicht weit davon entfernt mit Eisenstangen an zwei anderen Irakern rächte, gingen am Dienstagnachmittag mehr als ein Dutzend Iraker in der Nordstadt aufeinander los.
Sieben Männer wurden vorübergehend festgenommen. Im Einsatz waren rund 20 Beamte der Reviere Nord und Süd sowie der Polizeihundeführerstaffel sowie mehrere Rettungs- und Krankenwagen. Es gab vier Verletzte. Ein Iraker wurde vor dem Landratsamt in die Hand gestochen. Die Iraker stellen mittlerweile die drittgrößte ethnische Minderheit in Pforzheim. Rund 2000 Flüchtlinge haben in Pforzheim Unterschlupf gefunden. Die meisten von ihnen sind Yeziden, eine verfolgte religiöse Minderheit im Nordirak. Sie sind sehr archaisch strukturiert und haben einen rigorosen Ehrbegriff.
Autor: Olaf Lorch-Gerstenmaier