Er ist erst seit drei Tagen Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft. Doch die Aussagen von SPD-Politiker Martin Korol (67) sorgen bereits für politischen Zündstoff. Auf seiner Homepage warnt der pensionierte Lehrer vor der Flut von Armutsflüchtlingen aus Osteuropa, die von professionellen Schlepperbanden nach Bremerhaven geschleust werden. Sie gehören zur Volksgruppe der Roma und haben ab 2014 als EU-Bürger ein Anrecht auf staatliche Sozialhilfe.
Korol: „Diese Menschen stammen aus einer archaischen Welt. Väter haben keine Hemmungen, ihre Kinder zum Anschaffen und Stehlen zu schicken. Sie halten es für ihr gutes Recht, ihre minderjährigen Töchter zur Hochzeit zu zwingen. Viele junge Roma-Männer schnüffeln sich mit Klebstoffdämpfen das Gehirn weg.“
Schon jetzt leben knapp 1000 dieser heimatlosen Osteuropäer in der Seestadt. Und jede Woche kommen 40 Menschen dazu. Korol arbeitete zwei Jahre in Bulgarien als Lehrer und erlebte, dass dort viele Roma nicht bereit waren, sich zu integrieren.
Korol: „Ich möchte diese Volksgruppe nicht unter Generalverdacht stellen. Aber ich fürchte, dass sie viele Kinder zeugen werden, sich aber für nichts in unserer Gesellschaft verantwortlich zeigen.“
Für Bernd Schneider (51), Sprecher der Sozialbehörde, sind Korols Äußerungen hochgradig diskriminierend.
Er gibt aber auch zu: „Wir haben in Bremerhaven Probleme mit Armutsflüchtlingen. Sie wurden durch die europäische Gesetzgebung herbeigeführt. Jetzt werden die Kommunen damit allein gelassen.“