[KE] Eröffnung des 1. selbstverwalteten Jugendzentrums im Allgäu!

react!OR

Innovatives Jugendprojekt eröffnet - ein Offener Raum für Kempten

An diesem Samstag, den 3. November wird der react!OR als das erste selbstverwaltete Jugendzentrum seiner Art in Kempten und im Allgäu eröffnet. Eine unabhängige Jugendgruppe Namens "igOR" (Initiativgruppe Offener Raum) lädt alle Interessierten ab 17 Uhr zu Buffet und Infovortrag in die Frühlingstraße 17 in Kempten um die Räumlichkeiten kennen zu lernen und den Projektstart zu feiern.

 

Der react!OR ist ein selbstverwaltetes Jugendzentrum und gleichzeitig ein Offener Raum der von Jugendlichen für Jugendliche und junge Erwachsene für (zunächst befristet auf) 8 Monate dank einer Unterstützung durch das Förderprogramm "Jugend in Aktion" der Europäischen Union zur kostenlosen Nutzung bereit gestellt wird. Worin aber besteht der Unterschied zu den bereits bestehenden Jugendeinrichtungen?

 

"Wir bezeichnen den react!OR als Offenen Raum, weil es dort keine Person und kein Gremium geben wird die über den Nutzenden stehen und über Gestaltung und Nutzung des Raumes bestimmen, sondern die freie Vereinbarung zwischen den Beteiligten selbst. Statt Konkurrenz soll Kooperation das bestimmende Prinzip sein und eine Grundlage für ein Experiment zur Erprobung einer freieren, gleichberechtigt organisierten Gesellschaft ohne Unterdrückung sein. Der Einbezug von Jugendbetreuer_innen oder anderer Autoritätspersonen würde sich mit der Idee und dem Ziel unseres Projekts vollkommen widersprechen.", erklärt Melanie, ein Mitglied der Initiativgruppe. Der Projektraum soll allen Interessierten unabhängig von diskriminierenden Ausschlüssen offen stehen und Raum für die Entfaltung der eigenen Kreativität, die Entwicklung kultureller, politischer oder anderer Projekte oder zur Durchführung von eigenen Veranstaltungen wie zum Beispiel Bildungsvorträgen, Workshops, Filmvorführungen und vielem mehr bieten und als Treffpunkt für engagierte Jugendgruppen, die sich zum Beispiel für Umweltfragen oder die Rechte von Migrant_innen interessieren, dienen.

 

Die Initiativgruppe selbst möchte den Raum hauptsächlich für Aufklärungsarbeit nutzen und anregen zur Reflexion über Themen wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und anderen Mechanismen und Einstellungen, die einem solidarischen, diskriminierungsfreien und hierarchiearmen Zusammenleben entgegen stehen. "Die Auseinandersetzung mit diesen Themen", führt einer der Projektbeteiligten aus, "ist nicht nur eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, sondern gerade auch wichtig als Bestandteil und Bedingung für den erfolgreichen Verlauf des Projekts react!OR." Dabei würden alle Teilnehmer_innen nach der Idee der Peer-Education ermutigt, die Themen selbstständig zu erarbeiten, die Infoveranstaltungen durchzuführen und so die Erkenntnisse weiter zu geben.

 

Neben der offenen Nutzung bietet der react!OR den Besucher_innen außerdem eine umfangreiche Auswahl an Bildungs- und Informationsmaterial, das zu kritischem Denken anregen und Interesse und Lust an politischem und sozialem Engagement wecken soll. Außerdem wird im react!OR ein "Umsonstladen" seinen Platz finden. Hier können neue oder gebrauchte Gegenstände von Menschen, die diese nicht mehr brauchen bereitgestellt sowie tauschfrei von anderen mitgenommen werden.

 

Für eine sozialpädagogisch fundiertere Ausführung ihres Konzepts verweisen die Jugendlichen auf ihr Konzept, wie sie es bei der Europäischen Union eingereicht haben. Eine gekürzte Version ist auf der Homepage des Projekts http://react.or.ke oder im react!OR direkt erhältlich

 

 

-- react!OR selbstverwaltetes JuZe :: Infoladen | Umsonstladen | Offener Raum
               http://react.or.ke            :: Frühlingstr. 17| 87439 Kempten