Machenschaften im Atommülllager Asse II umfassend aufklären!

11. Mai 2009
*ROBIN WOOD fordert die Abgeordneten des niedersächsischen Landtags auf,
dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der
Vorkommnisse im Atommülllager Asse II einen möglichst umfassenden und
weitreichenden Untersuchungs-Auftrag zu erteilen. Die niedersächsische
SPD hatte über ein Jahr lang die Einrichtung eines solchen Ausschusses
blockiert, nun aber doch zugestimmt. Am kommenden Donnerstag wird der
Landtag in Hannover über die Einrichtung des Ausschusses beraten.*

Lang ist die Kette der Skandale und Probleme, die rund um das
einsturzgefährdete Atommülllager Asse II nach und nach ans Licht kamen.
Dazu zählen rund 200 Unfälle, bei denen zum Teil Radioaktivität
freigesetzt wurde und Bergarbeiter verstrahlt wurden; Giftmüll wurde
entdeckt und nun stellt sich auch noch heraus, dass ca. 4,5-mal mehr
radioaktives Tritium eingelagert wurde als bisher bekannt. Die Menge,
Zusammensetzung und Strahlungsintensität aller in Asse II eingelagerten
Abfälle sind bis heute nur unzureichend bekannt.

„Das Vertrauen der Bevölkerung ist angesichts immer neuer
Gefahrenmeldungen schwer erschüttert“, sagt Thomas Erbe, Mitglied in der
ROBIN WOOD-Fachgruppe Energie und im Asse-II-Koordinationskreis (A2K).
„Das Thema ist zu ernst für parteitaktische oder vom Wahlkampf bestimmte
Manöver. Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss braucht einen
umfassenden und weitreichenden Untersuchungs-Auftrag“, fordert Erbe mit
Blick darauf, dass schon Vertreter von CDU, SPD wie auch FDP für die
Asse II verantwortlich waren.

Neben einer zügigen Aufklärung fordert ROBIN WOOD, dass die Rückholung
der eingelagerten Atomabfälle vorbereitet wird. Experten aus dem Umfeld
des A2K haben dargelegt, dass dies machbar ist und darauf hingewiesen,
dass neben technischen vor allem genehmigungsrechtliche und planerische
Herausforderungen gelöst werden müssen.

„Keiner kann mit Sicherheit sagen, wie instabil die Asse ist und wie
sich die unkontrollierten Wassereintritte entwickeln werden. Wir haben
nicht die Zeit, alle Verfahrensschritte wie üblich nacheinander
abzuklären. Es muss sofort und parallel damit begonnen werden, jetzt
alle Voraussetzungen zu schaffen, die für die Rückholung des Atommülls
notwendig sind“, fordert Erbe. So sollten Fördereinrichtungen,
Roboter-Fahrzeuge und der Umgang mit defekten Atommüll-Fässern sofort
geplant, gebaut und getestet werden - selbst auf die Gefahr hin, dass
diese Option später nicht umgesetzt wird.

Die Sanierungskosten für die Asse werden auf etwa 2,5 Milliarden Euro
geschätzt. ROBIN WOOD fordert, dass diese Kosten nicht auf die
SteuerzahlerInnen abgewälzt werden, sondern von den Verursachern
getragen werden, und das sind für den überwiegenden Teil des Mülls die
Stromkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW.

*Termin-Hinweis!*

*Aktionen und Kundgebung am 12. Mai in Dresden: Morgen beginnt in
Dresden die „Jahrestagung Kerntechnik“, eine Lobby-Veranstaltung des
Deutschen Atomforums. ROBIN WOOD ruft gemeinsam mit
Anti-Atom-Initiativen zu Protesten und einer Kundgebung vor dem
Kongresszentrum in Dresden auf. Mehr unter
_http://www.robinwood.de/12-05-09-Dresden.145.0.html_*

*Kontakt und weitere Informationen:*

Thomas Erbe, Energiefachgruppe, Tel. 0175 / 15 823 29

Dirk Seifert, Energiereferent, Tel. 0176 / 4811842, _energie@robinwood.de_

Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892-22, _presse@robinwood.de_

Weitere Informationen zu Asse II: _http://www.robinwood.de/asse_

--

Ute Bertrand
ROBIN WOOD e. V., Pressesprecherin
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel. +(0)40 380 892-22; Fax: -14
Ute.Bertrand@robinwood.de
www.robinwood.de



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