Der groteske Kampf der Stadt Freiburg gegen das Hausprojekt Wonnhalde 1a

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Nach 20 Jahren relativer Ruhe versucht die Stadt Freiburg seit nunmehr vier Jahren ein Hausprojekt zu zerschlagen, dass aus dem Freiburger Häuserkampf in den 1980er Jahren hervorging. Nun droht eine Eskalation. Mit Kündigungen, Drohungen und Ersatzangeboten sowie dem moralischen Appell, Platz für wahlweise Flüchtlinge oder Obdachlose zu machen, versucht die Stadtverwaltung bisher vergeblich das Haus zu entmieten. Der Hintergrund: Die Stadt möchte für eine Übergangsfrist das Haus als Verwahrungspuffer für "schwierige Bedarfsgruppen" nutzen, um es dann endlich abreissen zu können.

 

Es ist ein offenes Geheimnis, dass man das Gelände "in gut vermarktbarer Lage" höchstbietend auf dem freien Markt verkaufen möchte. Interessierte Investoren besichtigen seit Jahren das Gelände. Ende April 2009 hat nun das Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen in betont herrischer Manier eine härtere Gangart und Kündigungen angekündigt. Ob die Stadt mit ihrer Räumungsklage durchkommt und in Kauf nehmen möchte,  eine umstrittene polizeiliche Räumung anzuordnen, ist offen. Freiwillig werden wir nicht gehen. Wir werden auf massenhafte Unterstützung zählen.

 

Lesen Sie im Folgenden unsere am 1. Mai erschienen Publikation Zum Beispiel Wonnhalde 1a: Vom Zynismus kommunaler Wohnungspolitik. Darin wird der Konflikt nachgezeichnet und in eine allgemeine Entwertung des Rechts auf bezahlbaren und würdigen Wohnraum eingeordnet. Vor dem Hintergrund einer sozialtechno­kratischen Elendsverwaltung wird dabei auch der zynische Umgang mit „sozialen Bedarfsgruppen“ wie den Roma-Flüchtlingen durch die städtische Wohn­raumpolitik beleuchtet.