[S] Revolutionärer 1. Mai - Interview und Bündnisaufruf

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Die  „Initiative für einen Revolutionären 1. Mai Stuttgart“ organisiert auch in diesem Jahr Aktionen zum internationalen Kampftag der ArbeiterInnenklasse. Mit der Mobilisierung auf einen antikapitalistischen Bereich auf der DGB-Demo, einer  anschließenden revolutionären Demo und  einem abschließenden internationalistisches Fest soll an diesem historischen Datum revolutionärer Politik ein zeitgemäßer, lokaler Ausdruck für die Überwindung der kapitalistischen Klassenherrschaft auf die Straße getragen werden.


Im folgenden ein kurzes Interview mit einer Bündnisvertreterin und der Bündnisaufruf.

Hallo Selina! Du arbeitest mit in der lokalen „Initiative für einen revolutionären 1. Mai“. Schildere uns doch mal kurz, wer ihr seid und mit welchem inhaltlichen Schwerpunkt ihr die diesjährige Mai-Mobilisierung anpackt.

S: Wir sind AktivistInnen aus verschiedenen Strukturen der klassenkämpferischen Linken in und um Stuttgart. Der 1. Mai ist für uns ein wichtiger historischer Kampftag linker Bewegungen, der schon seit über 120 ein Symbol für den umfassenden revolutionären Kampf um eine befreite Gesellschaft darstellt. In diesem Jahr wollen wir in den Aktionen an dem Tag insbesondere die wichtige Rolle sozialer Kämpfe in Betrieben und gegen die Vereinzelung, Spaltung und Entrechtung durch prekäre Arbeitsbedingungen thematisieren.

Teile der Initiative mobilisieren ja auch zur offiziellen DGB-Gewerkschaftsdemo. Dass die Politik der Gewerkschaftsspitzen aber alles andere als klassenkämpferisch, oder gar revolutionär ist, brauche ich ja nicht zu erwähnen. Um was geht es denn mit der Beteiligung?

S: In den Gewerkschaften, deren Apparate sicherlich in erster Linie auf die Aushandlung von systemkonformen Antworten auf den Klassenwiderspruch ausgelegt sind, sammeln sich ersteinmal grundsätzlich tausende von Lohnabhängigen, die ihre Interessen gegen die des Kapitals durchsetzen wollen. Mit der Beteiligung an der Gewerkschaftsdemo wollen wir verdeutlichen, dass der richtige Ansatz des gewerkschaftlichen Zusammenschlusses nur mit antikapitalistischer Ausrichtung eine wirkliche Perspektive für die Lohnabhängigen entfalten kann.
Mit der anschließenden revolutionären Demo wollen wir unsere dann Perspektiven auf den Punkt bringen: Es geht um den Aufbau einer revolutionären Gegenmacht, die sich in politischen und sozialen Kämpfen entwickelt um schließlich in der Lage zu sein, die Systemfrage zu stellen.

Was erhofft ihr euch mit der gesamten Mobilisierung, welche Ziele habt ihr euch gesteckt?

S: Wir hoffen, dass die spürbare Krise des kapitalistischen Systems, die zunehmend auf dem Rücken der lohnabhängigen Klasse ausgetragen wird, langsam aber sicher eine ebenso zunehmende Entsprechung im Widerstand dagegen findet. Der breit gestreute diffuse Unmut gegenüber den aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, bietet objektiv betrachtet eine ganz gute Basis zur Vermittlung der Notwendigkeit aktiver Gegenwehr. Wir sind sicherlich noch weit davon entfernt, in Klassenauseinandersetzungen mit revolutionären Alternativen zu intervenieren. Mit der Mobilisierung auf den 1. Mai wollen wir aber einen weiteren Schritt in diese Richtung gehen und politische und soziale Widerstandskämpfe mit dem gemeinsamen Ziel der sozialen Revolution zusammenführen.


Aufruf der Initiative:

Auch in diesem Jahr werden wir am internationalen Kampftag der Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter gemeinsam in Stuttgart auf die Straße gehen. Dabei werden wir lautstark und kraftvoll für eine Perspektive jenseits des Kapitalismus eintreten, für eine befreite Gesellschaft ohne Ausbeutung und die Angriffe des Kapitals, ohne imperialistische Kriege, ohne patriarchale Unterdrückung und ohne Rassismus und Faschismus.

Wir beteiligen uns zunächst an der Demonstration der Gewerkschaften und machen dort die Notwendigkeit des Klassenkampfes, bis hin zur Übernahme der Produktionsmittel durch die Beschäftigten deutlich. Im Anschluss daran startet die Revolutionäre 1. Mai Demonstration in der Innenstadt und führt nach Stuttgart-Heslach. Dort findet im Anschluss an die Demonstration ein Polit- und Kulturfest im Linken Zentrum Lilo Herrmann statt, u.a. mit Auftritten von Microphone Mafia und Dirt Effect.



10:00 Uhr     DGB-Demo | Marienplatz

11:30 Uhr     Revolutionäre 1. Maidemo | Schlossplatz

14:00 Uhr     Internationalistisches Fest | Linkes Zentrum
                     Böblingerstr. 105 | Stuttgart Heslach

 

Aktuelle Infos unter: www.erstermai-stuttgart.tk