31.3. Lübeck Gegen Nazis

Täter

Nazi-Demo in Lübeck, Proteste und Gegendemo. Danach noch Kundgebung der Faschisten in Plön und Proteste. Tipps, Lob und Kritik für's nächste Mal inklusive.

31.3.2012 in Lübeck - Kurzes Resumé +++ Leider wieder Gedenken an Deutsche "Opfer" von manchen "DemokratInnen" (7) +++ Nazi-Lauti crashte Ziviwagen ohne direkten Antifaeinsatz (13) +++ Polizei nimmt Vermummung ab (14) +++ Nazis blockieren war (fast) unmöglich (17) +++ Schlägerei auf Nazi-Kundgebung in Plön (23)

 

LOB, KRITIK & TIPPS sind gekennzeichnet. Großgeschrieben

 

 

Inhaltsübersicht

 

0. Lübeck hat ein Nazi-Problem, nicht nur Heute.

1. Anlass der Nazi-Demo

2. Geschichtlicher Hintergrund

3. Demo-Route

4. Versammlungsverbot ?

5. NPD-Verbot ?

6. Name: wirkoennensiestoppen

7. Gottesdienst

8. Ministerpräsident Carstensen (CDU)

9. NDR Schleswig-Holstein

10. Demokratische Demo

11. Kommunistische Demo-TeilnehmerInnen

12. Demokratische Demo-TeilnehmerInnen

13. Nazi-Lauti

14. Proteste gegen Faschismus am Steinrader Weg

Vermummung

Blaue Westen

Nazi geht durch

Anwohnerin

15. Proteste gegen Faschismus und Kundgebung am Ziegelteller

16. Nazi-Demo

17. Blockade?

18. Zurück zum Bahnhof

19. Fahrt von Lübeck nach Plön

20. Nazi-Kundgebung in Plön

21. Aussteigen bitte ?

22. Protestort

23. Schlägerei

24. Provokateure?

25. Keine vorzeitige Auflösung

26. Festnahmenquote

27. Nach Hause

28. Die Unpolitischen

29. Polizeieinheiten

Fazit

 

0. Lübeck hat ein Nazi-Problem, nicht nur Heute

Diese Stadt war in diesem Jahr bislang einmal in den Medien präsent.

Es war Anfang Januar. Hallenfussball-Freundschaftsturnier der Profi-Herren. In den letzten Jahren war es für den FC St. Pauli eine Art Heimcup. Die vielen antifaschistischen Fans konnten hier schon mal tolle Choreographien zeigen. Krawalle gab es nie.

In diesem Jahr kam aber der Veranstalter von "Schweinske" (nicht Vegan, also Mörder!)

auf die Idee, den VFB Lübeck einzuladen. Ultrakapitalist Schweinskemensch wusste, wenn der HSV eingeladen wird, kann es zu Schlägerein kommen. Was er nicht wusste, weil er sich mit Rechtsextremismus nie wirklich beschäftigt hat, denn sozialere Strukturen sind angeblich schlecht für's Geschäft, dass der Lübecker Verein überdurchschnittlich viele Nazis unter seinen Anhängern an. Geschäftsführer von Schweinske hätte ja mal bei einer Initiative gegen Rechts nachfragen können, aber das kostet nur Geld und Zeit...

Was passierte: Lübecker und HSV-Nazi-Hools kauften sich nur für Freitag Eintrittskarten, die Polizei kontrollierte sie nicht mal wirklich und dann machte es Peng:

60 Nazis rannten auf die vielen Hundert St.Pauli Fans zu, klauten eine Fahne und versuchten friedliche St.Pauli Anhänger zu verprügeln. Die Kiezclub-Fans wehrten sich. Polizei nahm einen Nazi fest und dutzende Pauli-Anhänger.

FAZIT: Roter Stern Lübeck wäre die bessere Wahl gewesen, auch wenn weniger Zuschauer (noch) zu deren Spielen kommen.

Lübeck hat mindestens im Fussball ein großes Nazi-Problem!

Nur wegen den Faschisten und Ultrakapitalisten findet wohl im nächsten Jahr kein Fussballcup statt.

TIPP: St. Pauli ist nächstes Mal für die Verwaltung selbst zuständig

 

1. Anlass der Nazi-Demo

Für den 31.März 2012 hatten Nazis bzw. Nationalsozialisten (NPD, Freie Kameradschaften?) eine Demonstration in einem Land mit einer demokratischen Verfassung angemeldet. Genauer gesagt in einer Stadt namens Lübeck in Schleswig-Holstein. Sie wollten damit Menschen für ihren menschenverachtenden Geschichtsrevisionismus begeistern. Im Klartext, nur Deutschen "Opfern", korrekterweise TäterInnen, MitläuferInnen, WegschauerInnen, IgnoriererInnen und FaschismusakzeptiererInnen gedenken, welche im 2. Weltkrieg ums Leben kamen. Komischerweise auch nur denen, die nicht als Soldat_in für den Hitlerfaschismus gekämpft haben. Wahrscheinlich wäre dann die Demo gar nicht erst genehmigt worden.

 

2. Geschichtlicher Hintergrund

Deutsche und österreichische Faschisten griffen 1939 Polen und später weitere Länder an, auch um sämtliche jüdische Gläubige zu töten, was ein Verstoß gegen die Religionsfreiheit darstellt. Jeder, der nicht ein gesunder Arier war, wöfur Mensch zwar nichts kann, aber das ist nun mal Rassismus, den es niemals zu akzeptieren gilt.

Die Regierungen von USA, England, Frankreich und viele andere Nazigegner soldiarisierten sich mit den Opfern un allen Menschen, die kein Bock auf den mörderischen Nazimist hatten und verteidigten sich. Somit griff auch das Prinzip der Notwehr. Selbst Stalin und seine Gefolgsleute, die Anfangs noch mit Hitler und Gefolgsleuten kooperierten und selber Millionen Menschen auf dem Gewissen hatten, griffen dann auch das 3. Reich an, weil die Nazis auch noch die Sowjetunion versuchten, zu erobern. Der Hitler-Stalin-Pakt regelte die Aufteilung Polens nach deren Eroberung durch die beiden genannten Staaten.

Zurück zu Lübeck. Um den Faschismus zu beenden, bombardierten die Nicht-Nazis dann auch logischerweise deutsche Gebiete. NSDAP-Wähler hatten zuvor u.a. Städte wie Rotterdam und Coventry massiv gebombt. Auch Bei den beiden Letzgenannten gab es unzählige Tote und Verletze Opfer dadurch.

 

3. Demo-Route

Da es in den vergangenen Jahren immer mehr Blockaden (Versuche nicht unerwähnt) mutiger AntifaschistInnen und diverse Verletze darunter gab, wurde die Route der Rassisten-Demo auf gerade mal 500 Meter festgesetzt. Im letzten Jahr riegelte die Polizei anwohnerunfreundlicheriweise die komplette Nazi-Route schon mitten in der Nacht ab.

Ein irrsiniger Organisations- und Kostenaufwand.

250 hin und 250 Meter zurück also. Ein anderer plausibler Grund ist mir nicht bekannt. Klar gab es demokratisch angemeldete Demos, aber wenn dies immer so möglich ist, dann gibt es bald nur noch Kundgebungen und keine wirklichen DEMOnstrationien in einer DEMOkratie.

Der Weg führte vom Hauptbahnhofausgang auf den Steinrader Weg 26 und wieder zurück.

 

4. Versammlungsverbot?

Das 60 seitige Argumentationspapier der Stadtoberen, für ein völliges Verbot des „Trauermarsches“ war dagegen nur eine ökologische Sauerei. Das Ergebnis (in erster Instanz abgelehnt(!) Neuer Rekord) des Verbotsantrages:

http://www.schleswig-holstein.de/OVG/DE/Service/Presse/Pressemitteilunge...

TIPP AN DIE STADTOBEREN: Besser ist es, zu Blockaden aufzurufen, Blockade-Trainings zu organisieren, sich Blockade-Strategien auszudenken bzw. vorhandende anzuwenden (5-Finger Taktik) und ganz viel Konfetti im Bahnhof und auf der Nazi-Route zu verteilen.

TIPP AN WAHLBERECHTIGTE: Wählt und unterstützt demokratische Parteien, die dies schon tun!

TIPP FÜR LÜBECKER NAZI-GEGNER: Wie wäre es noch, mit Kreide auf die Nazi-Route zu schreiben: Ihr habt den Krieg verloren. Deutsche Täter sind keine Opfer wäre auch ganz nett.

(Bad Nenndorf 2011 lässt grüßen. Feiern statt Trauern)

In Brandenburg (Havel) und in Dortmund (NRW) gab es auch Versuche, Nazi-Demos durchzuführen. Verbot? Dann ist nur die NPD in der Öffentlichkeit unnötig präsent. Also Nein. Blockaden? Selbstverständlich.

 

5. NPD-Verbot ?

Viele Menschen dürften sich noch daran erinnern, dass das erste NPD-Verbotsverfahren daran scheiterte, weil vor allem die CDU sich weigerte, vom Vertrauensleutesystem sich zu verabschieden. Heißt: Nazis viel Geld geben und dafür Infos über rechte Strukturen erlangen. Was passiert, wenn Rechtsextremer lügt? Er nimmt das Geld, baut die Partei aus und lacht sich Eines. Erst nachdem selbst der Letzte mitbekommen haben dürfte, dass die Nazi-“Organisation“ NSU mehr als 10 Migranten umbrachte und die CDU eine Wahl nach der nächsten verliert bzw. ihr Koalitionspartner FDP ums Überleben kämpft, gab es ein Um- oder Nachdenken bei dieser christlich, rassistischen (teils Abschiebung von AsylbewerberInnen, imperialistischen (Afghanistan-Krieg), sexistischen (gegen Frauenquote)und konservativen Partei.

Selbst wenn es zu einem Verbot kommt, sind immernoch Faschisten da. Wenn die Nazis schlau sind, dann nennen sie sich einfach in NDP um. Dann geht das Verbotespiel wieder von vorne los. Das ist aufwendig, große Teile der Presse werben indirekt für Faschismus, weil sie von der Auflage leben, statt von Spenden und Genossenschaftsmitgliedern (Machtverlust, aber demokratisierung) und die NPD kann sich wieder als unverbietbar feiern. TIPP: Erfolgsersprechend ist definitv das folgende Praktischorientierte. Dresden Nazifrei hat es 2010 geschafft, den größten europäischen Naziaufmarsch (mehrere Tausend Faschos und zehntausende AntifaschistInnen) zu einer stationären Kundgebung zu machen. 2012 wurde nur noch am Montag (!) angemeldet, was auf viel weniger Resonanz von Seiten der Nazis stieß.

Die NPD ist ja auch nicht ganz dumm, weil sie Nationaldemokratische Partei Deutschland heißt. Komischerweise hat sie auf Demonstrationen Fahnen mit dabei und zwar nur aus der Zeit vor 1945. Die sind Schwarz-Weiß-Rot.

FAZIT: Verbote sind toll, aber unrealistisch, wenn es nicht um Vereine geht.

Parteien bekommen Geld. Vereine müssen erst Anträge stellen.

TIPP AN DIE CDU: Was immer gegen Neonazis hilft:

Zu Menschenblockaden, wie es viele andere Parteien schon tun und für antifaschistische Demos aufrufen. Dann fehlt dem RechtsextremistIn der Spaß am Demonstrieren und auch am Mobilisieren. Die Taktik hat bislang Früchte getragen, denn es hagelt eine Wahlniederlage für die NPD nach der Nächsten. Die DVU gibt es schon gar nicht mehr.

Mal angenommen, die Versammlung ist verboten. Was macht Nazi dann? Er meldet eine Neue an.

Zur Rechtslage: Jeder kann eine politische Veranstaltung anmelden. Er muss es nur 48 Stunden vorher dem Ordnungsamt sagen.

TIPP AN ANTIFASCHIST_INNEN: Keine Gründe also, sich auf Richter und Polizei zu verlassen und zu Hause zu bleiben. "Füße hochlegen" wäre diskriminierend gegenüber manchen Menschen mit Behinderung.

Schließlich kann das Motto für einen konsequenten demokratischen Antifaschismus nur lauten: „Keinen Meter den Nazis und nur eine stationäre Kundgebung“. Für Lübeck speziell: Eine Demo der Faschisten findet doch statt, ist aber nur mit sehr sehr viel Polizeiaufwand wohl zu stemmen.

 

6. Name: wirkoennensiestoppen

Um Blockaden auch in die Tat umzusetzen, hatte sich das Bündnis mit dem irrelangen Namen: „Wirkoennensiestoppen“ gegründet. Mensch dürfte im ersten Moment nicht daran denken, um was es hier geht. Klingt ja auch kaum angsteinflößend. Die lange Internetadresse ist auch nicht gerade einsteigerfreundlich zwecks Vertippperei.

TIPP AN DAS BÜNDNIS: Wie wäre es mit Lübeck gegen Nazis?

Wenn so viel Wert auf den Namen gelegt wird, dann wäre evtl. besser:

wirwollensiestoppen.

Fazit: So schlimm ist der Name jetzt auch nicht.

Um gar keinen Spannungsbogen erst aufkommen zu lassen, das „Koennen“ wurde an diesem Tag nicht gezeigt. Wäre schmerzhaft geworden, da am Steinrader Weg / Ecke Ziegelteller und auch bei der zweiten Protestkundgebung jeweils ein Wasserwerfer, sowie dutzende Polizisten auf die Demonstranten schauten.

 

7. Gottesdienst

Die Kirche, ebenfalls im Bündnis vertreten, schaffte es nicht, den kompletten Fokus auf die Opfer des Faschismus zu legen, wurde. Wichtig war denen wohl mehr, einen ökonomischer Gottesdienst zu organisieren, wo auch den deutschen „Opfern“ von Lübeck, im 2. Weltkrieg, gedacht wurde. Es wurde aber auch, kann Mensch hoffen, daran erinnert, dass Nationalsozialisten einen Krieg anfingen mit (Millionen von) Toten). In erster Reihe bei dieser Nicht-Open-Air-Veranstaltung hochrangige Politiker von CDU und SPD. Hierarchien sind eine Vorstufe zum Totalitarismus.

„Dabei berief er sich vor rund 500 Gläubigen auf den Lübecker Märtyrer und evangelischen Pastor Karl Friedrich Stellbrink, der sich am Tag nach der Bombardierung dem Nationalsozialismus mutig entgegen gestellt habe, trotz des Wissens um die möglichen Konsequenzen.“

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/luebeck797.html

Die Kirche war voll. Das hat Seltenheitswert.gg.

KRITIK: Voll mutig (Ironie), von der Kirche, den Nationalsozialismus jahrelang zu akzeptieren und erst wenn alles in Schutt und Asche liegt, dann schnell die Seiten wechseln. Nicht mal bemerkt, dass Nazis einen Krieg begannen, was Mensch ja generell blöd finden muss. Die Seiten gewechselt haben auch viele Nazis spätestens am 8.5.1945, dem Tag des Kriegsendes, gemacht. Wollten ja nicht in Bau. 2012 gibt es diese Ideologie immer noch, bei Manchen vollständig und bei Anderen teils z.B. Rassismus, Partiotismus, Sexismus und / oder Imperialismus.

TIPP: Aus der Kirche austreten, aber trotzdem die Religionsfreiheit akzeptieren und wenn Religionsgemeinschaften sich gegen Faschismus stellen wollen, mit ihnen kooperieren und darauf hinweisen, dass auch große Teil der christlichen Kirche nicht immer das Richtige getan haben und endlich mal damit beginnen sollten, sich vollständig von der falschen Opfer-Gedenkkultur zu verabschieden.

TIPP: Wie wäre es mal mit einer noch größeren Veranstaltung für die Opfer des Faschismus?

Und zwar dann, wenn die Nazis ne Demo angemeldet haben!

 

8. Ministerpräsident Carstensen (CDU):

"Ich denke selbstverständlich auch daran, wie furchtbar das gewesen sein muss vor 70 Jahren. Aber ich finde, es ist auch notwendig, dass Demokraten zusammenstehen und daran erinnern, wer dieses denn verursacht hat"

1933 kamen die Nazis an die Macht. Das war vor 79 Jahren. Mathe: 6. Setzen!

KRITIK: Mensch hat wenig Zeit und liest häufiger nur den ersten Satz.

Im Mai sind vorgezogene Wahlen in Schleswig-Holstein, da das Wahlgesetz nicht demokratisch genug war. FDP und CDU bekamen dadurch zu viele Plätze. Anstatt also die Wahl wieder viel früher stattfinden zu lassen, meinte die illegale Regierung, man hätte keine Zeit für einen erneuten Wahlkampf. Für das Bündnis wirkoennensiestoppen auch keine Zeit, aber den 65. Geburtstag von Carstensen groß feiern. Reine Propaganda-Steuergelderfresserei-Sache.

Wenn schon keine politischen Erfolge zu feiern sind, z.B. die unendliche Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, dann wenigstens sich selbst. Für etwas, für das Mensch nichts kann. Sein Alter.

DEMO-TIPP AN DIE CDU: Mal schauen, was die Konservativen am 1. Mai machen. Da wollen Nazis durch Neumünster (Schleswig-Holstein) marschieren. Motto: Arbeit nur für Deutsche, also klarer Rassismus.

 

9. NDR Schleswig-Holstein

Der „Spassvogel“ PHC konnte auch nur im von CDU und FDP gesteuerten Schleswig-Holstein NDR Fernsehen reden und nicht auf der Kundgebung! Wieso?

KRITIK: Seine Partei hatte sich nicht im Bündnis kontinuirlich engagiert. Kann heißen: CDU hat nichts gegen Gedenkmärsche, nur bei Geschichtsrevisionismus geht er dann mal „dazwischen“. Spätestens bei der Leugnung des Holocaust wachen wohl manche erst auf. Aber auch nur deshalb, da dies unter Strafe in Deutschland steht. Keine wirkliche Veränderung dieser Partei zu den vergangenen Jahren. Wohl reines Wahlkampfgetue. Was war eigentlich letztes Jahr?

 

10. Demokratische Demo

Zur Demoroute:

Auftaktkundgebung auf dem Markt. Dann am Holstentor vorbei.

Manche sind zum Ziegelteller (1) in den Steinrader Weg gegangen. Andere via Fackenburger Allee auf den Steinrader Weg (2). So war Protest von beiden Seiten für die Nazis auch hörbar.

Der NDR schrieb 2012 im ersten Satz:

„In Lübeck haben die Bürger am Sonnabend mit Demonstrationen, Kundgebungen und Prozessionen an die Opfer der Stadtzerstörung in der Nacht auf den Palmsonntag 1942 gedacht“.

?????????????????

Ich war auf der Demo von „wirkoennensiestoppen“ gegen Rechtsextremismus und habe nicht den deutschen Tätern („unpolitische Zivilisten? Bzw. Mitläufern“) gedacht. Eine andere Demo? Die von den Nazis, dagegen lief Protest, weil die den Falschen (Deutschen Opfern statt KriegsdesarteurInnen) dachten!

TIPP: Entweder komplett richtig oder stören

TIPP AN DIE STADT: Denkmal für die Desarteure

 

11. Kommunisten

KRITK: Im Bündnis durften auch Kommunisten mitmachen. Kann man sich fragen, ob MLPD, DKP und deren Jugendorganisation SDAJ und Rebell, denn auch die Demokratie als beste Staatsform betrachten. Laut Wahl-O-Mat nicht.

Immer wieder „lustig“, in kommunistischen Fluglättern zu lesen, dass Nazis keinen Sozialismus wollen. Die einen ohne Rassismus,... und die anderen mit. Die SDAJ schrieb in ihrem Flugblatt, dass die momentanen Bundesländerregierungen (SPD, Grüne, CDU, FDP, Linke) immernoch nichts für die Aufklärung der NSU-Mordserie tun würden. Razzien gegen Nazis gab es aber in letzter Zeit sehr oft. Mehr wäre schön, aber sich eine Schuld am fast kompletten Wegschauen einzugestehen, kostet wohl Wählerstimmen und somit Macht.

TIPP: Vor allem ein Verfassungsschutz, der aus ziemlich vielen Leuten besteht, die teils rechts sind, welche aber von Parteien bestimmt werden... Lassen sich austauschen.

Hier mal alle Aufrufer aufgelistet:

http://www.wirkoennensiestoppen.de/index.php/unterstuetzerinnen-2012

 

12.Richtige Demo-Teilnehmer

Auf der Demo sah Mensch Partei-Fahnen von den Grünen, SPD, Piraten, Die Linke (hat aber auch ne kommunistische Plattform) und sogar die FDP hatte sich auf den Weg gemacht. ((Diverse V-Leute berichteten mir vertraulich, dass die FDP Jungendorganisation, „Julis“ heißt. Es gab „Julis“ Fahnen, nicht von der FDP. Aber pssst... Gefühlte 1,2% FDPler auf der Demo.)) Diverse Transparente von Gewerkschaften, wie z.B. von NGG und ver.di (großes Antiratransparent! Toll!) sollen nicht unterschlagen werden.

LOB: Antifaschistische Aktion-Fahnen und viele schöne selbstentworfene „Gegen Nazis“ Transparente, Aufnäher usw. wie immer, auch diesmal natürlich dabei. Danke dafür.

KRITIK: Nur Sachen wie "Good Night, White Pride" sollten zu Hause bleiben, denn Aufrufe zu Gewalt sind mit Frieden nicht/kaum vereinbar. Evtl. auch noch CDU-Fahnen dabei, aber die muss ich erst massiv und ständig auf Anti-Nazidemos sehen, damit ich mir sowas merken kann.

 

13. Der Nazi-Lauti

Vegiss die Mondlandung. Das hier ist legendär.

KRITIK: Aus reiner Panik, weil er ein paar Antifas erblickte, setzt der Typ, der den Nazi-Lautsprecherwagen fährt, zurück. Dumm nur, dass dahinter ein Auto steht, was danach einen Vollschaden, aufgrund des Auffahrunfalles melden muss. Beide Insassen ab ins Krankenhaus. Kurioserweise ein ziviles Polizeiauto. Er/Sie haut dann noch panisch ab.

LOB: Um aber kein Verfahren wegen Fahrerflucht zu bekommen, wirft der Nazi seinen Führerschein schnell noch aus dem Fenster.

Es ist aber noch nicht mal 12 Uhr. Heißt: Kein Lauti für die Nazis in Lübeck!

Folge: Die Homophoben hören diesmal definitiv Menschen, welche Laut gegen Faschismus sind. Und das beim „stillen“ Trauermarsch, der jetzt definitv Protest abbekommt. Ok, ein kleines Megafon haben die Nazis dann doch noch. Da traut man nicht mal mehr den eigenen Kameraden und bringt schon selbst Equipment mit. Jetzt nicht mal mehr richtig hörbar. Protest ist dieses Mal unbestrittenerweise in Hörweite. Nächstes Mal gleich den Wagen zu Hause lassen. Spart Benzinkosten und die Reparatur des Kühlers. Statt in die Werkstatt zu fahren, ging es weiter bis nach Plön. Ohne Polizeikontrolle. Einfach mal wieder weggeschaut.

Die Anzahl faschistischer Mensch war ja eh schon überschaubar (120).

Lauti für so wenig Personen ist auch irgendwo Quatsch. 300 Neonazis waren aber angekündigt. Thomas Wulff auch in Lübeck dabei. Er ist nachdem Tod von Jürgen Rieger (Herzinfarkt), der umstrittene Nr. 1 Nazi in Hamburg.. In Hamburg hat es die NPD nicht mal auf 1% aller Stimmen geschafft und bekam somit keine Wahlkampfkostenrückerstattung erhalten.

Für dem 2. Juni 2012 haben Nazis eine Demo in Hamburg angemeldet. Protest erwünscht. Dresden 2010 and 2011 again, Yes, we bam!

http://www.notddz2012.blogsport.eu/

 

14. Proteste gegen Faschismus am Steinrader Weg (1)

Vermummung

KRITIK: Mehrere PolizistInnen meinten sich bei dreistelligen Temperaturwerten (283 Kelvin) gegen die Kälte vermummen zu müssen. Können sie ja machen, aber nicht im Dienst, weil DemonstrantIn darf das nicht. Gleichberechtigung, wie schön... Wer Respekt will, muss auf so einen Unsinn verzichten! Nachdem diese Beschwerde auch höflichst, laut und entschlossen kund getan wurde, gab es als Strafe noch extra viel laute Sachen für die BeamtInnen auf die Ohren.

Für jeden Einzelnen 10 Sekunden nerviges Gerassel. Jetzt kam es zur Revolution auch bei den letzten Cops. Ein Danke war zu vernehmen, denn KEIN Polizist hatte mehr ein Tuch über der Nase. Geht doch. Wenn es wieder der Fall sein sollte, dann gerne wieder das Spiel. Ist euer Ohrwurm. Lasst den Feierabend aus-"klingen" Kurzzeitig gab es Schneehagel, den die Polizei ins Gesicht bekam. Wirklich Zufall. Stimmung war ausgesprochen gut.

Außerdem hatte die Staatsgewalt vorsorglich noch einen Wasserwerfer und wohl noch diverse Kameras an den beiden Protestorten positioniert. Mindestens zwei weitere Wasserwerfer standen auch noch in Lübeck rum. In anderen Bundesländern (ländliches Gebiet vor allem im Osten) ist die Wahrscheinlichkeit von Angriffen durch Nazis viel höher und das Polizeiaufkommen auf wenige „Hundertschaften“ Polizei begrenzt. Nur Knüppel! Irre!

KRITIK: Es gab schon Klagen gegen Polizei wegen Kameraüberwachung, aber dies ist albern. Die Videos müssen eh nach Abschluss der Veranstaltungen gelöscht werden. Da achtet das Ordnungsamt drauf. Eine andere Kontrollmöglichkeit gibt es nicht.

TIPP FÜR ANTIFAS: Wer schweren Landfriedensbruch begeht und sich nicht vermummt, muss sich auch über Hausdurchsuchungen nicht wundern.

WARNUNG AN CHAOTEN: Steine-und FlaschenwerferInnen wurden schon von anderen friedlichen AntifaschistInnen zur Rede gestellt! Manch einer stellte sich sogar vor die Polizei, da diese Gewalt komplett hirnlos ist.

LOB: In Lübeck: Laute Pfeifen, Rasseln, mehrere Transparente und eine super Stimmung.

Blaue Westen

Kennt wer diese Nervensägen, die dafür bezahlt werden, mit DemonstrantIn zu reden. Auf deren blaue Weste steht Konfliktmanager drauf.

TIPP: Redet einfach nicht mit denen! Also wie, wenn ihr Verdächtiger seit! Jedes Wort ist zu viel! Die haben viele Tricks drauf! Ihr seit gekommen, habt eine Anreise, es kostet euch Geld und Zeit und ihr seit hier wegen den Faschisten! Am Besten: Trillerpfeife, Tröte und so ein Zeug nehmen und dann ganz besonders laut werden, wenn sie kommen! Immer und immer wieder! Andere ermuntern, genauso konsequent zu sein! Nur dann hauen die ab. Deren Handeln soll euch die Aggressivität nehmen, weil sie ruhig und freundlich reden. Ey, wo kommen wir denn da hin? Ein Steuergeldfressertyp hat einem/ einer Demonstant_in versucht, unter die Cappy zu schauen zwecks Gesichtserkennenung. Ich wünsche ihm zwar keine Arthrose und Rückenbeschwerden, sollte er diese aber bekommen, ist er selber Schuld.

Absolut nicht verboten!!!

Nazi geht durch

Ein Nazi ging durch den lauten Block hindurch zu seinen faschstischen Kameraden. Die Polizei hat ihn durchgelassen. Er zeigte uns den Hitlergruss. Konnte die Polizei aus Schleswig-Holstein nicht erkennen. War ja mit uns beschäftigt.

Anwohnerin

Skandalöses Verhalten auch von der Polizei, erstmal nicht einen Anwohner durchzulassen, die im Steinrader Weg wohnte. Kommt vom Nachtdienst, ist müde und sieht auch nicht gefährlich aus.

TIPP AN DIE POLIZEI: Lasst sie durch und zeigt (mehr) eure menschliche Seite.

 

15. Proteste gegen Faschismus und Kundgebung am Ziegelteller

Storch Heinar (nicht Thor Steinar. Das ist eine Nazi-Marke) sprach zum Pöbel, sang und auch Herr Stegner von der SPD gab was von sich,...

Auch am zweiten Protestpunkt gab es eine Blockade mit viel weniger Leuten, die sich schwarz gekleidet hatten. Große Teile des Black Bloc chillten auf dem Ziegelteller.

Lustig war es, als Linksautonomer in die erste Reihe gehen. Da stand Gesine Lötzsch von „Die Linke“. Sie schaute kurz etwas komisch (beängstigt?) als sie diese Person erblickte und ging relativ schnell weg. Auf Toilette offiziell, aber manch ein_e Demonstrant_in fragte dann mal nach, warum sie denn immer noch nicht wiedergekommen ist. Liegt es daran, dass Die Linke, mit der SPD zusammen, dafür gesorgt hat, dass das linksalternative Haus in Berlin, Liebig 14 geräumt und somit die Bewohner Opfer von Gentrifizierung wurden? Kosten des Polizeieinsatzes dafür waren ungefähr sechsstellig. Die Soli-Demos, auch in anderen Städten und den einjährigen Gedenktag in disesm Februar (Anfang) noch nicht mal eingerechnet. Spätestens seitdem verlieren die demokratischen Sozialisten immer mehr an Stimmen. Junge Leute sind tendenziell leichter für etwas zu begeistern, aber wenn die Partei richtig Mist baut, dann folgt ebenfalls eine Reaktion.

 

16. Nazi-Demo

Im Netz gibt es ja zahlreiche Fotos des Nazi-Aufmarsches. Es wurde denen zugerufen: „Ihr seit nur ein Karnevalsverein“. Ist jedem selber überlassen, wenn Nazi sich in Skelettkostüme steckt, obwohl Masken sind Vermummung! Waren recht wenige festgenommene Nazis dafür.

Karnevalaufzüge bedeuten, ungesunde Zuckerbomben in die Menge zu werfen, sich vermummen straffrei zu können und viele Straßen sind auch für den ÖPNV gesperrt. Nazis nutzen sowas gerne mal, in dem sie sich unter die Jecken mischen und in albernen Kostümen Nazi-Propaganda verteilen. Merkt der unpolitische Mensch oft nicht mal. Liegt wohl auch am Alkoholkonsum. Die Stop ACTA Demos haben auch schon ungewünschten Besuch bekommen.

Dieses Gesetz einzuhalten ist cooler.

 

17. Blockade?

Bis zum Ziegelteller durchzukommen war unmöglich für „Team SN“, falls denn Gerichte noch recht spontan entscheiden würden, die Geschichtsrevisionismusdemo noch weiter laufen zu lassen. Blockade war es aber von DemokratInnen in dem Sinne auch nicht drin, da die Nazi-Route viele Meter davor lag. Pervers viel Polizei, aber wenn der Nazi-Lauti einen Schaden hat, ist dies doch auch ein kleiner Ausgleich.

EIGENTLICHER PLAN: Viel früher nach Plön zu fahren. Allerdings wenn keine schwarzgekleideten Linksautonomen in Lübeck wären, hat die Polizei leichtes Spiel.

 

18. Zurück zum Bahnhof

Aus Lübeck ging es dann schon schnell wieder weiter in eine viel kleinere Stadt/Ort.

Grund: Da war ja noch die kurzfristig angemeldete Kundgebung der NPD und Co in Plön.

TIPP: Also schnell in Richtung Zug gegangen (Laufen wirkt auf die Polizei aggressiv, also GEHEN).

Kurz vorm Bahnhof konnte man noch viele Nazis sehen. Auf unserer Seite stand noch ein Typ mit einem frei.wild T-Shirt. Diese sind rechts, aber nicht rechtsextrem. Sagen aber ausdrücklich, dass sie kein Problem damit haben, wenn Nazis auf ihren Konzerten sind. Also auch gegen diese Band sein. Landser ist aber noch mal eine Stufe schlimmer.

"KRITIK": Am Bahnhof dann angekommen, wäre es eventuell selbst dann noch möglich gewesen, in den Hauptbahnhof reinzugehen, wenn möglichst viele schon früher dagewesen wären. Die Folge wäre aber gewesen, dass es wohl zu einer Schlägerei zwischen Nazis und Antifas gekommen wäre.

Oder: Die Nazis hätten nicht abreisen können. Auch nicht so schlau, denn Nazis sollen ja eben nicht „zu lange“ ihre politische Meinung kund tun.

KRITK AN DER POLIZEI: Die Polizei verstärkte erst später die Präsenz massiv am einzigsten Eingang, der für die Passanten geöffnet war. Kurz vor 14:30 fuhr noch ein Teil der Nazis nach Plön. „Respekt“, dass überhaupt ein Nazi nach der Schmach von Lübeck überhaupt noch Bock hatte, woanders es noch zu versuchen, zu demonstrieren. Die nichtschwarzgekleideten Bürger durften mehrheitlich rein und raus. Antifa nicht. Mit (vielen) Nazis in einem Zug ist ein unkalkulierbares Risiko.

Es gab Überlegungen, zu stürmen oder wenigstens mal einen Anwalt anzurufen, aber der nächste Zug nach Plön fuhr eine halbe Stunde später (15.00 Uhr) Auch ein von 10 runtergezählter Countdown brachte niemanden dazu, mal einen Schritt Richtung Tür zu machen. Von hinten hat Mensch halt gut reden. Irgendwann war es dann so weit und nach kurzen Rangeleien (Opfer? Täter) und einer Person, die noch von der Polizei rausgezogen wurde, ging es dann bis zum Gleis. Ketten bilden! Auch wenn es komisch aussieht, aber das ist mMn alternativlos.

KRITIK: Die Abfahrt verzögerte sich um ein paar Minuten, weil mach ein Antifa vergaß, einfach nur dem Mob hinterherzugehen und sich somit in der gleichen Bahn wiederzufinden.

 

19. Lübeck-Plön

Die Antifa fuhr (in) Schwarz. Der Staat muss dagegen sparen. Milliarden für Commerzbank und Deutsche Bank, (GLS Bank und Ethikbank brauchte Nichts) aber zu wenige Polizei-Autos oder fällt wem ein anderer Grund ein, wieso sehr viele Polizisten mit AnitfaschistInnen nach Plön gefahren sind? Die Einzigsten, welche unpolitische Bahnfahrer bepöbelt haben, waren Rechtsextreme im Zug davor, wie Mensch gehört hat. Schwarz fahren und somit umsonst, ohne erwischt zu werden, KANN klappen, wenn „genügend“ AntifaschistInnen in einem Zugabteil von A nach B reisen. Auf der Hinreise von Hamburg nach Lübeck gab es auch keine Kontrollen. Wenn dies nicht eine Motivation ist, mehr geizige Leute anzuspornen, bei der Antifa mitzumachen, dann weiß ich es auch nicht.

 

20. Nazi-Kundgebung in Plön

Mit vielen Minuten Verspätung rollte der Zug ein. Kein Wunder. Wenn die Nazis erst kurz vorher ihre Kundgebung anmelden, dann kommt es wohl auch bei der Polizei zu Organisationsproblemen.

Die NPD hat auch nur komische Führer. Sind alle Männlich, da Sexisten. Als "Partei" muss es doch das Ziel sein, die Bevölkerung aufzuklären. Dies geht am Besten dadurch, in dem den Menschen viel früher mitgeteilt wird, man habe hier etwas kund zu tun. „Schade“, denn so waren eigentlich „nur“ viele Menschen da, die gegen Geschichtsumdeutung protestierten.

 

21. Aussteigen bitte.

Etwas verwunderlich, warum im Nazi-Zug viel mehr Patrioten (ca. 70<<88) saßen, als in Plön ausstiegen (14-28?). Wusste wohl nicht mal jeder Nazi, dass in Plön noch etwas kurzfristig angemeldet worden war.

Dutzende Faschos (18x5) fuhren erst gar nicht von Lübeck an den Plöner See. Ein Schleswig-Holstein Ticket für viel Geld gekauft (5 Personen fahren am Günstigsten.gg) für das Lübeck-Desaster aus Sicht der Faschos. Anstatt aber hier endlich mal eine Diskussion zu starten und zwar darüber, wie wichtig Nationalsozialisten Ehre, Treue und Stolz ist, war dies ein weiteres Trauerspiel der braunen Pest. Argumente austauschen kostet zu viel Zeit. Diskussionen bei einer stark autoriären Partei. Geht gar nicht. Dann lieber nur der „harte Kern“ und keine Absage. Man muss den KriegstreiberInnen "zu Gute" halten, dass sie mehr als drei Leute vor Ort hatten, sonst ist es nach demokratischem Recht noch nicht mal mehr eine Versammlung. Hart war es auch zu glauben, dass tatsächlich der Nazi-Lauti in Plön ankam. Trotz eines leichten Kühlerschadens.

 

22. Protestort

Der Weg für Nicht-Rechtsextreme zum Ort des Protestes ging nicht mal 50 Meter. Richtung Lübeck zurückzulaufen, falls denn Interesse bestand, war auch nicht drin, da auf diesem Weg, aber noch einige Meter weg, mindestens 3 Polizisten standen, die meinten, dort mit ihrem großen Hund stehen zu müssen. Muss jeder selber wissen, aber hat wer mal die Hunde gefragt, die ein Halsband tragen müssen und an der kurzen Leine gehalten werden. Tierquäler! Will die Polizei echt, dass ein Hund einen Menschen beißt?

Die Nazi-Kundgebung in Sichtweite. Hören konnte kaum ein_e Demokrat_in davon etwas, weil viele Trillerpfeifen „nervten“. Außerdem konnten die Ewiggestrigen keine richtig laute Anlage auftreiben. 100 Meter Fluglinie gefühlt und somit bestand glücklicherweise keine Möglichkeit, Steine oder Flaschen auf die Nazis zu werfen bzw. die PolizistInnen, welche die Homophoben schützen mussten. Von allen Seiten gab es antifaschistischen Widerstand.

 

23. Schlägerei

Das „Highlight“ war die „Schlägerei“. Es war von dem Ort des Protestes nicht zu erkennen, was genau passierte. Das Einzige, was stimmt, ist, dass ein laufender Polizeitrupp sich auf die NPD-Typen zu bewegte.

Theorie 1: Es kann also ein_e Journalist_in attackiert worden sein, was in der Vergangenheit des Öfteren schon vor kam, denn „die Presse lügt“ ja sowieso immer und überall und muss deshalb zusammengeschlagen werden.

https://www.youtube.com/watch?v=ufCm6TPoE4w

Nicht mal die Fussball-Ergebnisse stimmen. Irgend ein Mensch gab durch, Kommerzverein HSV liegt 0:1 zurück, was sich nach kurzer Zeit leider als verfrühter Aprilscherz erwies.

Theorie 2: Die Nazis haben sich untereinander geprügelt, was Sinn ergibt.

Theorie 3: Im Forum des NDR schrieb „WirsinddasVolk“, (wieso denn alles zusammen?)dass EIN Antifaschist versucht hat, den Redner der Nazis anzugreifen, um ihn als „sehr böses Arschloch“

http://www.ndr.de/apps/php/forum/showthread.php?t=62620&p=121994#post121994

zu bezeichnen, was die „einzige Antwort auf das Angebot für ein offenes Mikrofon“ war, wie sich herausstellte. Zwei Schocks innerhalb kürzester Zeit: Erstens: Wer Geschichte verdrehen will, um damit seiner antidemokratischen Position, auf einer in der Demokratie angemeldeten „Gewicht“ zu geben, ist „sehr böse“ ?

Zweitens: Die Faschisten haben wirklich davon Gebrauch gemacht, Demokraten zu kopieren und es jedem/jeder zu erlauben, zu sagen und zwar auf deren Kundgebung: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“. WTF? Selbst wenn es ein „offenes Mikrofon“ gab, was ich den Technik-Deppen vom Rassismusclan auch noch zugetraut hätte, macht Mensch das doch dann, wenn alle Reden fertig sind und nicht zwischendurch. Denn eine Kundgebung hat ein Time-Limit.. Nach diesem Vorfall ging der nicht mal einstündige Müll weiter, obwohl es viele laute Rufe nach einer Auflösung zu vernehmen waren.

 

24. Provokateure?

Militante Rufe hätten aber auch von ein paar Antifaschisten nicht sein müssen:

wie z.B. „Bildet Banden, macht sie platt“. Das ist kein friedlicher Spruch, sondern irgendwie auch ein Aufruf zu sinnloser Gewalt und gibt der Polizei einen "Grund" unnötige Gewalt anzuwenden. Wenn die Nazis das als „Linksfaschismus“ bezeichnen und es Leute gibt, die sagen Links=Rechts, dann steckt darin dann ein wenig Wahrheit wohl drin. Für diese Antifas mag so ein Spruch vlt. Cool klingen, ist aber dem Ziel, eine mehr und mehr weltoffene, demokratische und tolerante Gesellschaft zu schaffen, kontraproduktiv. So etwas ist sehr leicht sein zu lassen.

 

25. Keine vorzeitige Auflösung

Der Grund für das ewig lange Nazigesabbel dürfte nur so zu erklären sein, dass den Bahnen, mit welcher die Nazis wegfuhren, erst in ca. 18:44 Minuten an diesem Bahnhof stoppten. Während der „politischen“ Veranstaltung klatschen Rechtsextremisten nach den Reden diesmal zum Glück nur in die Hände. Nach dem dann auch endlich mal hier Schluss war, hatte der Führer des Nazi-Lautis (aber ohne Führerschein) schon wieder Probleme, mit „Gas geben“ und Rückwärtsgang. Oder er wollte partout nicht den Parkplatz verlassen. Um ein Gebiet zu verlassen, bedarf es nicht diverser Pirouetten, sondern eines Fahrers/ einer Fahrerin, die mit einem Lenkrad umzugehen weiß.

 

26. Festnahmenquote

Friede, Freude, Veganerkuchen und in einer halben Stunde geht es auch für Demokraten nach Hause, dachte wohl jetzt Jeder. Moment, ein Polizeieinsatz ohne Festnahmen von Linksautonomen?

Da ist der Ruf der Polizei Schleswig-Holsteins doch ruiniert?! Was passierte nun?

TIPP: Aus Erfahrung sollte Mensch auch dann noch die Konzentration haben, zu schauen, dass die Polizei-Taktik ist, dann „zuzuschlagen“, wenn die Leute kaputt sind und sich Gedanken über die Feierabendplanung machen oder was auch immer. Die Polizei schnappte sich somit irgendwen, musste nicht mal schwarze Kleidung tragen, was die Sache einfacher macht, denn da ist das Gefahrpotential deutlich niedriger. Irgendeine Zeitung schrieb was von Flaschenwürfen, was eine Festnahme legitimierte. Nochmal: 100 Meter Abstand.

kritik: Grund dieser Festnahme aber war: Vermummung. Dumm nur, dass wir auf gar keiner angemeldeten Kundgebung waren, aber dennoch nicht als Versammlung galten, da die Polizei nicht nach eine_m_r Versammlungsleiter_in fragte. Manchmal klappt es, wenn viele Leute die Polizei auffordern, die MENSCHEN wieder frei zu lassen. Hier nicht so gut oder es waren zu wenige, die es forderten.

Nachdem die Nazis weg waren, durfte auch Antifa auch dahin gehen, wo die Erstgenannten kurz vorher waren. Schnell die unbewachte Polizeiabsperrung beiseite geräumt und gut war.

 

27. Nach Hause

Zurück den Marsch zum Bahnhof angetreten.

KRITIK: Polizei-Taktik war, die „Linksautonomen“ über den gesamten Bahnsteig zu verteilen, was mehr oder weniger leider klappte. Ohne Gewaltanwendung. Kooperation mit der Polizei war gerade nach dem eben stattgefunden Skandal nicht gut, aber es gibt sicherlich Schlimmeres in der Welt. Im Zug selbst war auch kein_e Ticketkontrolleur_in.

KRITIK: Einen letzten Fauxpas erlaubte sich dann doch noch ein Polizist, in dem er relativ leise meinte, dass er jetzt mit einem Kollegen durch den Zug weiter marschieren müsste. Hoffentlich nur ein Versprecher...

 

28. Die Unpolitischen

Es gibt eine Menge Menschen, die sich leider nicht für Politik interessieren. Schade, aber was soll's. Immerhin beschweren sich dann spätestens am nächsten Tag darüber, dass es den ganzen Tag unglaublich laut war, weil mindestens ein Polizei-Hubschrauber über der Stadt kreiste.

TIPP: Protestiert nächstes Mal bitte mit. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der braune Spuk im nächsten Jahr noch kleiner ausfällt oder gar nicht erst stattfindet.

 

29.Polizeieinheiten

Polizei war nur aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Niedersachsen anwesend. Nicht aus Bayern, wie im letzten Jahr. Bayern im Norden? Das ist doch voll teuer. Ja, aber Absicht, denn diese Polizisten kennt hier kaum jemand. Bedeutet, sie können viel aggressiver zu Werke gehen. Ratet mal, aus welchem Bundesland die Einheit kam, die illergalerweise Kirchengebiet betrat. DemokratInnen wurden mit Pfefferspray und Schlägen eingedeckt und brutal in die Kirche gedrängt. Diese Polizeitaktik ist Gang und Gebe. Achtet mal beim nächsten Mal drauf. Hoffen wir, dass es nie wieder passiert...

http://www.youtube.com/watch?v=OGSWkkU5qOU 19:05

 

Fazit:

Der Nazi-Aufmarsch ist dieses Jahr viel kleiner ausgefallen als die Jahre davor. Es gab keine verletzten DemonstrantInnen. Wie in Dresden, am 13.2.2012 ging die Polizeitaktik auf, den Nazis nur eine sehr kurze Demoroute zu geben, von der sie mit fast 100% Wahrscheinlichkeit davon ausgehen konnten, dass kein_e AntifaschistIn es wagte, diese massiven Polizeiabsperrungen zu durchbrechen.

Für die Nazis stellt sich die Frage, ob sie noch Bock haben, zu demonstrieren, wenn die Route so verdammt kurz ist. Viele Faschisten sind deshalb gleich zu Hause geblieben, da sie wohl es schon vorher wussten, dass sich eh (fast) kein Mensch so überzeugen lassen kann. Nicht zu vergessen, dass immer mehr Menschen gegen braunes Gedankengut auf die Straße gehen!

Danke an alle Antifaschistinnen und Antifaschistin,

 

mit solidarischen Grüßen

Anna und Artur

 

(Pauschalisierungen bitte entschuldigen.

Dieser Bericht spiegelt selbstverständlich nur die eigene Meinung wieder)

 

Ein Bericht von Jemanden aus dem linken SCHWARZEN BLOCK.

Text ist nicht kommerziell.

Weiterleitung ohne Erlaubnis erlaubt.

 

Kontaktadresse ist angegeben:

auto36239911[at]hush.com