Die Strahlung in Gorleben ist gestiegen

BI Umweltschutz: NMU muss handeln

Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) gibt "Entwarnung" für das Castorlager in Gorleben. 2011 sei die Jahresdosisleistung am Zaun des atomaren Zwischenlagers mit 0,195 Millisievert deutlich unter dem genehmigten Maximalwert von 0,3 Millisievert pro Jahr geblieben, behauptete die GNS am Mittwoch.


"Das ist eine unglaubliche Irreführung der Öffentlichkeit", kontert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg(BI). Dieser Wert sei nämlich kein Messwert, sondern sei herbei gerechnet worden.


BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "Die GNS unterschlägt erstens, dass die Strahlung nach ihrer eigenen Rechnung von 0,171 Millisievert im Jahr 2010 auf 0,195 Millisievert im Folgejahr gestiegen ist – das liegt natürlich an den 11 stark strahlenden Castoren, die im November eingelagert wurden. Die schlagen aber nur für einen Monat zu Buche."


Der Rechentrick der GNS aber sei der eigentliche Skandal. "Die Firma zieht von den gemessenen Bruttowerten im Widerspruch zu den Landesbehörden eine Strahlendosis von 0,27 Millisievert ab (*). Danach müssen also nach Behördenrechnungen im Jahr 2011 0,365 Millisievert Jahresdosis erreicht worden sein, das ist eine deutliche Überschreitung des genehmigten Grenzwertes", sagte Ehmke.

 

Die Gorleben-Gegner fordern den niedersächsischen Umweltminister Stefan Birkner auf, dem "Märchen der GNS", das in Gorleben alles in Ordnung sei, sofort und entschieden entgegen zu treten: "Das NMU ist gefordert, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen. Wir fordern, dass bei den ausstehenden Messungen des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)  Experten der Fachgruppe Radioaktivität der Bürgerinitiative zugegen sind. Unsere Devise ist: Nichts rein, nichts raus, das heißt, die Anlieferung der nicht wärmeentwickelnden Abfälle ins Fasslager muss ab sofort unterbunden werden."

 

(*) Die GNS zieht pro Jahr 0,13 mSv Neutronenstrahlung als Hintergrundstrahlung ab, das NMU lediglich 0,05 mSV- die GNS zieht außerdem pro Jahr 0,67 mSv Gammastrahlung ab, das NMU nur 0,48 mSV –eine unglaubliche, verzerrende Differenz von 0,27 mSv/a!!

 

 

BI sieht keinen Sinn im Mauerbau in Ahaus

In Ahaus informiert die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) den Stadtrat, in Gorleben herrscht Schweigen: Rund um das Zwischenlager wird in Ahaus eine Mauer gezogen. Sie wird fast 500 Meter lang, zehn Meter hoch, und die Kosten gehen in die Millionen.

 

Die Mauer soll das hochradioaktive Inventar besser gegen terroristische Angriffe schützen.

 

Der Bauantrag dafür solle noch in diesem Jahr gestellt werden, erklärte Holger Bröskamp, Geschäftsführer der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) auf einer Informationsveranstaltung für den Rat der Stadt Ahaus.

Auf Empfehlung einer Bund-Länder-Kommission, so hatte das Bundesumweltministerium bereits im Januar mitgeteilt, sollen alle deutschen Zwischenlager mit Mauern nachgerüstet werden. Unter Hinweis auf die erforderliche Geheimhaltung gab es für Ahaus zunächst keine näheren Informationen. Jetzt aber ist der Mauerbau offiziell.

"Warum gibt es hier im Wendland keine Informationen?", fragen die Gorlebener Aktivisten. Sie bezweifeln im Übrigen den Wert, den eine Mauer gegen terroristische Angriffe hat.

 

"Seit Jahren verweisen wir darauf, dass die Castorhalle nicht hinreichend gegen gezielte Flugzeugabstürze gesichert ist, eine Mauer ist bestenfalls ein Sichtschutz", kritisierte Ehmke.

Wolfgang Ehmke z.Zt. nur unter 05863 98 30 76 erreichbar (Funkloch!)

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
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