„Runder Tisch“ gegen Rechts

Erstveröffentlicht: 
14.03.2012

Bochum.  Schneller Informationsaustausch geplant

In Langendreer hat sich der erste „Runde Tisch gegen Rechts“ in Bochum gegründet. Mit dabei sind Schulen, Kirchengemeinden, Vereine, Initiativen wie „Langendreer gegen Nazis“, Polizei, Politik und Verwaltung. Der Zusammenschluss soll vor allem den Informationsaustausch und die Vernetzung untereinander fördern, auch über die Stadtgrenzen hinaus. Dazu soll sogar eine eigene Anlaufstelle im Langendreerer Amtshaus eingerichtet werden.
Hintergrund sind die zahlreichen Übergriffe und Vorfälle mit offenbar rechtsextremem Hintergrund in Langendreer in den letzten etwa zwei Jahren, nach denen sich eine Atmosphäre der Angst verbreitete. Polizeipräsidentin Diana Ewerts unterstrich, die massive Präsenz der Einsatzkräfte in Uniform und zivil habe sehr wohl Wirkung gezeigt, könne so zwar nicht ständig aufrecht erhalten werden, aber durchaus auch noch einmal verstärkt werden. Die Beamten seien sehr wohl sensibilisiert für Vorfälle.


Für die nahe Zukunft bieten etwa Jugendring und DGB-Jugend die Möglichkeit von Workshops oder antirassistischen Projekttagen an den Schulen im Stadtteil, beispielhaft wurde die Vergabe des Abraham-Pokals genannt. Alle Beteiligten waren sich einig, weiter Gegenmaßnahmen gegen Rechts zu ergreifen und die demokratischen Kräfte zu stärken. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die fraglichen Extremen inzwischen schon nicht mehr so offensiv aufträten, wie Rolf Geers vom Jugendring schilderte.


Bezirksbürgermeister Norbert Busche richtete die Bitte an die Bundespolizei, die beiden S-Bahn-Haltepunkte in Langendreer intensiv zu kontrollieren, vor allem im Rahmen von Veranstaltungen. Untereinander müssten die Teilnehmer des „Runden Tisches“ weiter für Rückmeldungen nach möglichen Vorfällen sensibilisiert werden, um schnell reagieren zu können.


Der „Runde Tisch Langendreer gegen Rechts“ soll zunächst vier Mal im Jahr zusammenkommen, bei Bedarf auch häufiger.