Dessauer Zustände: Bärbel und der kriminelle Inländer

Bärbel Flug (MDR)

Bärbel Flug ist bestimmt eine nette Frau, sie hat viel Verständnis für junge Menschen, die gern Fußball spielen und mal auf die schiefe Bahn geraten sind. Um diese jungen Männer nicht an "den Rand der Gesellschaft" zu schieben, wie sie meint, durften und dürfen auch wegen Gewaltstraftaten verurteilte Neonazis wie Robert Z. und Dennis L. beim ASG Vorwärts Dessau Fußball spielen.  

 

Bärbels bemerkenswerte Nachsicht mit kriminellen Inländern - die MZ formuliert am 26.02.2010, dass Bärbel Flug "mauert"- erklärt sich wohl aus dem Umstand, selbst mit einem verheiratet zu sein. Ihr Mann Ralf Peter ist - wie Bärbel- derzeit ein passives Mitglied des ASG Vorwärts Dessau. Er wird vom Kreisfachverband Fussball Anhalt als „Ansprechpartner des Schiedsrichters" beim ASG Vorwärts Dessau genannt, Bärbel war bis September 2010 die Präsidentin des ASG Vorwärts Dessau.

 

Vor dem Amtsgericht Dessau wurde Ralf im Mai 2010 wegen zweifacher Körperverletzung zu sieben Monaten Haft auf zwei Jahre Bewährung verurteilt. Er hatte am 12. April 2009 in einem Dessauer Club einem Mitarbeiter vorsätzlich mittels Faustschlägen verletzt. Anschließend heißt es bei Projekt Gegenpart, haben Ralf und seine Begleiter noch u. a. Beleidigungen wie "Scheiß Zecken-Club" gerufen. Das Urteil wurde im November 2010 vom Landgericht Dessau-Roßlau bestätigt.  Die Mitteldeutsche Zeitung kommentiert diesen Vorfall in der Ausgabe vom 12.04.2009: „Rechte prügeln in linkem Szeneclub“. Als eben jener Ralf Peter Flug am 16.01.2012 eine Demo unter dem Motto „Gegen Gewalt“ anmeldet, um sich mit dem Jugendtrainer des ASG Vorwärts Dessau und damit dem Nachfolger von Robert Z. solidarisch zu zeigen, laufen ihm bis zu 500 Dessauer „Gewaltgegner“ hinterher. Sportskamerad André S. wurde ein paar Stunden zuvor mit einem Messer schwer verletzt, die Dessauer und Dessauerinnen empören sich. Pikantes Detail: Es wird - wie die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) zu berichten weiß- gegen einen „Schwarzafrikaner“ ermittelt .  Eigentlich bleibt bei derart manipulativer Berichterstattung den Lesenden wenig Spielraum für das Durchdenken anderer Szenarien zum Tathergang, die nachvollziehbarer sind als die offizielle Version der MZ. 

 

 Die Zeitung weist in ihrem Bericht zum Vorfall unnachgiebig auf das Anderssein des Täters hin und redet manipulierend auf die Leser und Leserinnen ein, da es mit André S., einen wohl unzweifelhaft sympathischen Dessauer mit besorgter Freundin erwischt habe, der eigentlich nur helfen wollte. Während der Täter mindestens psychisch gestört sein muss und obendrein noch ein „Schwarzafrikaner“ ist. Gerade in Dessau ist „Schwarzafrikaner" ein Reizwort. Die beeindruckenden Aktionen der Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh in den letzten Jahren, in Erinnerung an Oury Jalloh, der am 07.01.2005 unter mysteriösen Umständen im Revier der Dessauer Polizei verbrannte, besorgen bei denen die mind. latent rassistisch eingestellt sind, regelrechte Wutausbrüche. Einige Dessauer sind „genervt“ von bundesweiter Solidarität mit MigrantenInnen in Dessau und dem auch von vielen UnterstützerInnen mit Nachdruck vorgetragenem Aufklärungsinteresse im Todesfalls Jalloh. Das Image der Stadt könne Schaden nehmen.

 

Alles in allem: Dieser Vorfall vom Vormittag des 16.01.2012, bei dem ein Dessauer von einem Nichtdeutschen mit einem Messer im Halsbereich verletzt worden sein soll, ist in dieser Darstellung durch die MZ ein gefundenes Fressen für Rassisten und Nazis, auch von außerhalb, ihren Hass auf Migrationsandere kurzfristig in Dessau auf die Straße zu tragen. Dessaus Oberbürgermeister Klemens Koschig kolumniert dazu: "Viele Bürgerinnen und Bürger  bangten um das  Leben des jungen Mannes, wollten ihrem Mitgefühl Ausdruck verleihen und trafen sich spontan am  Tatort und demonstrierten dann friedlich durch unsere Stadt",  Die kriminelle Energie des Anmelders der abendlichen Demonstration am 16.01.2012, seine sonstigen politischen Äußerungen und die wenig subtile Bereitschaft, Menschen verbal und darüber hinaus zu verletzen, werden zumindest in der Berichterstattung durch die MZ und von Oberbürgermeister Koschig nicht erwähnt. Erst nach einer weiteren Demo am darauffolgenden Samstag, einer Demo, die nicht hätte stattfinden sollen, bei der aber mit Ronny Besch wieder ein krimineller Inländer und aktives Vereinsmitglied des ASG Vorwärts Dessau als „spontaner“ Anmelder agiert, wird die überregionale Tageszeitung „DIE ZEIT“ auf die Zustände in Dessau aufmerksam und Christian Bangel kommentiert.


Einige der am 16.01.2012 erbosten - auch angereisten - Zweckpazifisten, die u. a. auf Einladung der selbsternannten NS-Eliteorganisation „Freies Netz" spontan nach Dessau einfielen, rufen nun aber schon am gleichen Abend ausländerfeindliche Parolen. Das ging recht fix, war aber vorauszusehen. Die MZ weiß wie die begleitenden Polizeibeamten lange von nichts, obwohl die MZ selbst zeitnah berichtet, aber der MDR findet Folgendes erwähnenswert:

http://www.youtube.com/watch?v=zyJryUJx9kA

 

Ralf Peter bot sich gern und kurzfristig als Führer der angeblich empathischen Empörten an und die Kameraden und andere Dessauer und Dessauerinnen nehmen dankend an. Dabei ist er nur auf Bewährung draußen. Eine Abgrenzung von rassistischen und neonazistischen Totalausfällen ist von Ralf nicht zu erwarten. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, so verrät das Internet, dass die liebe Bärbel, Ralfs Gattin,  von Montags bis Freitags in der Zeit von 14 -21 Uhr Jugendliche im Jugendclub des Vereins „Zu Hause in Kochstedt“ e. V. betreut. Ist Bärbel aber nur halb so tolerant gegen rechte Politiken und rechte Gewalttäter und nur ein Drittel so infam wie es ihr Ehemann Ralf ist, fallen neonazistische und rassistische Propaganda auch in Kochstedt auf fruchtbaren Boden. Dem gilt es zu entschieden entgegenzutreten!

Wir fordern:

- die sofortige Entlassung von Bärbel Flug
- die Stellungnahme vom Verein "Zu Hause in Kochstedt" e.V.
- eine Überprüfung durch das zuständige Jugendamt zur Qualität der Jugendarbeit im Verein „Zu Hause in Kochstedt“ e.V.
- die kritische Auseinandersetzung mit rechtem Gedankengut in und um Dessau, in der Bürgerschaft wie auch der Kommunalpolitik.


 

PS:
Am 25. Februar wird es in Dessau eine antirassistische Demonstration unter dem Motto „den rassistischen Konsens brechen, Dessauer Verhältnisse angreifen“ geben. Getragen wird diese Demonstration von regionalen Antifa-Strukturen und einem breiten Bündnis antirassistischer und antifaschistischer Gruppen und Initiativen. Näheres: http://dessauerverhaeltnisse.blogsport.de/