300 Menschen demonstrierten am gestrigen Sonntag in der Strasbourger Innenstadt gegen Marine Le Pen und den Front National.
In Frankreich ist Wahlkampf. Am 22. April 2012 dürfen die französischen Schäfchen ihren Hirten selber wählen. Kärchermeister und amtierender Präsident Sarkozy bekommt Unterstützung von Kanzlerin Merkel, SPD-Gabriel greift dem „Sozialisten“ Hollande unter die Arme.
Auch die extreme Rechte ist auf Tour durch die Grande Nation. Marine Le Pen, Tochter des Parteigründers Jean-Marie Le Pen, machte gestern mit ihrem Gefolge vom Front National Station im Palais de la Musique et des Congres in Strasbourg. Letzten Umfragen zufolge bekäme sie 18 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang.
Ein breites linkes Bündnis, von Parteien, Gewerkschaften über Menschenrechtsgruppen bis hin zu Alternative Libertaire, rief zu einer Gegendemonstration auf.
Bei eisigen Temperaturen kamen ca. 300 Menschen am Place Kleber zusammen und zogen durch die sonntägliche Innenstadt. Mit Fahnen, Transparenten, Musik, Flyern und unter dem Motto „Non au F'Haine!“¹ zeigten sie ihre deutliche Ablehnung der rassistischen FN-Politik. Anders als im März 1997² verlief die Demo bis zur Abschlusskundgebung am Place de la Republique ruhig und ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Die kaum sichtbare Polizei regelte den Verkehr und sperrte einige Straßen, die zum Kongressgebäude führten, ab.
¹ "Non au F'Haine!": Wortspiel "Nein zum FN!", wobei das "Haine" wie ein "N" gesprochen wird aber auch "Hass" bedeutet.
² Nachdem im Februar 1997 der FN bei den Kommunalwahlen eine absolute Mehrheit errang, demonstrierten über 50 000 Menschen in Strasbourg gegen Rassismus und Faschismus. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei.