Rechtsextreme in Bielefeld: 6.500 Gegendemonstranten bei Nazi-Aufmarsch
In Bielefeld demonstrierten an Heiligabend (24.12.2011) etwa 6.500 Bürger gegen einen genehmigten Aufmarsch von Rechtsextremisten. Mehrere Hundertschaften der Polizei konnten vereinzelte Zusammenstöße der beiden Gruppen nicht verhindern.
Auf einer knapp einen Kilometer langen Demonstrationsstrecke marschierten rund 70 Rechtsextremisten durch ein Arbeiterviertel, teilte die Polizei am Samstag mit. Bis zum Start des Nazi-Aufmarsches sei es ruhig geblieben. Mehrere Hundertschaften aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet versuchten, ein Aufeinandertreffen von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten zu verhindern. Im Laufe des Aufmarsches kam es allerdings zu Auseinandersetzungen.
Steine und Obst
Nach Informationen von WDR.de kam der Demonstrationszug der Rechtsextremisten bei einer Unterführung zum Stehen. Von einer Eisenbahnbrücke hatten Gegendemonstranten Steine und Obst auf die darunter marschierenden Neonazis geworfen. Deren Anführer wurde dabei am Kopf verletzt. Bei einem weiteren Durchbruchversuch an einer Sperrstelle der Polizei sei von Gegendemonstranten Leuchtspurmunition abgefeuert worden, sagte ein Polizeisprecher zu WDR.de. Die Beamten hätten Reizgas und Schlagstöcke eingesetzt: "Ein linker Demonstrant ist festgenommen worden."
Breites Bündnis
Zu den Protesten aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Vereinen und Gruppierungen. Während der Protestaktion ist die Zahl der Gegendemonstranten nach Angaben der Polizei von etwa 2.000 auf rund 6.500 angestiegen.
Im August hatten Demonstranten bereits einen ähnlichen Aufmarsch blockiert. Jetzt wurde den Rechtsextremisten von den Behörden ein kurzer Straßenabschnitt für ihre Aktion zugewiesen. Die von der Polizei abgesichterte Aufmarschstrecke führte als Rundweg vom Bielefelder Ostbahnhof wieder zu diesem zurück. Von dort aus reisten die Rechtsextremisten per Bahn ab.