Am 2. April fand im Umsonstladen "Lirum Larum"
ein "Umsonstladenfest für mehr selbstorganisierte Freiräume" statt.
Bei schönstem Wetter begann gegen 16 Uhr vor dem Umsonstladen das
Kinderfest. Da wurde jongliert, auf Stelzen balanciert, und viele
lustige Spiele gespielt. Im Siebdruckworkshop bedruchte man Textilien,
und im Kurzfilmkino wurden Videos zu sozialen Kämpfen vorgeführt.
Immer mehr Menschen schwirrten herum, bis
es schließlich 20 Uhr schlug und sich mehr und mehr Personen in den
Laden begaben, wo nun Song X
Gesellschaftskritik in gesungener Form anbrachte. Kaum war sein Applaus
verhallt, traten auch schon Früchte des Zorns
auf.
Da Eintrittsgeld nur auf Spendenbasis erhoben wurde, konnte
unabhängig von finanziellen Mitteln jeder, der wollte, am
Kulturprogramm teilhaben. Am Buffet wurden Speisen wie
selbstgebackener Kuchen, Brot und Aufstrich
ebenfalls gegen Spende abgegeben.
Der Besucherandrang war -- gemessen am erwarteten -- gewaltig:
ca. 250 Leute nahmen teil.
Es wäre nicht möglich gewesen, allen Anwesenden einen Platz im
Laden zuzuweisen. Glücklicherweise war dies ohnehin nicht nötig,
denn aufgrund des milden Wetters (und des Rauchverbotes im Laden)
zogen es zahlreiche Gäste vor, den Abend draußen zu verbringen.
Nicht nur zeigt der rege Besucherzulauf, dass in Magdeburg eine
lebendige alternative, kritische
(Jugend-)Kultur existiert. Dass die kapazitiven Grenzen des
Umsonstladens gesprengt wurden, bestätigt vielmehr eindrucksvoll, dass
der bloße
Erhalt derartiger Freiräume alleine nicht mehr ausreicht. Das offensive
Erschließen neuer Räume ist inzwischen unabdingbar
geworden.
Ganz nach den Früchten des Zorns:
Wir wollen uns nicht mit den Verhältnissen arrangieren. Wir wollen das Schöne und Lebendige, jetzt, sofort und ohne Kompromisse.
[Dieser Artikel erscheint zeitgleich auf http://TermineMD.de.]