Stuttgart goes Offenburg - Naziaufmarsch am 22.10. verhindern!

Kein Fußbreit den Faschisten

Am 22. Oktober soll in Offenburg ein Naziaufmarsch unter dem Motto "Ohne Bauernstand stirbt unser Vaterland!" stattfinden. Die Nazidemo wird organisiert von  den sogenannten "Freien Kräften Ortenau" und die Unterstützerliste deckt praktisch alle relevanten Nazigruppen in ganz Baden-Württemberg ab. Es sollen bundesweit bekannte Faschisten wie Axel Reitz - der "Hitler von Köln" - , der Schweizer Nazi Phillippe Englin und einige mehr sprechen.

 

Bauernstand?Vaterland?!

Das Motto des Aufmarsches wirkt nicht ohne Grund eher befremdlich; das Datum der Nazidemo - der 22. Oktober - ist der Tag der Deportationen der badischen Jüdinnen und Juden ins Konzentrationslager Gurs im Jahr 1940 durch die Nazis. Somit ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Motto um eine Art "Alibi-Anmeldung" handelt, um an diesem Tag marschieren zu können. Denn ein Motto, welches das eigentliche Anliegen der Faschisten zur Geltung brächte - nämlich die Verhöhnung der Opfer des deutschen Faschismus - hätte wahrscheinlich zum Verbot der Demo geführt. Die Nazis selbst präsentieren sich auf ihrer Homepage als "unwissend" über die historische Bedeutung des Tages und bedanken sich für den Hinweis (auf die Deportationen) mit den Worten: "Wir danken der Presse, dafür, denn von nun an haben wir einen guten Grund, in jedem Jahr an genau diesem Datum einen Aufmarsch zu organisieren."

 

Know your Enemy

Allgemein ist eine gewisse Strategie im Umgang mit Demonstrations-Anmeldungen der deutschen Naziszene zu beobachten. Einerseits gibt es, wie oben beschrieben, Anmeldungen unter einem falschen Motto, um an geschichtsträchtigen Daten auf die Straße zu gehen ohne verboten zu werden. Das passt auch in das recht aktuelle Konzept, sich öffentlich weniger mit historischen Themen als mit zeitgemäßen "Problemen" auseinanderzusetzen und somit attraktiver nach außen zu wirken.

Zum Anderen ist es immer häufiger zu beobachten, dass Kleinstaufmärsche an Tagen angemeldet werden, an denen antifaschistische Demonstrationen geplant sind um die AntifaschistInnen aufzuspalten und die eigentliche Demonstration zu schwächen.

Ein Beispiel hierfür ist eine antifaschistische Demonstration am 23.10. letzen Jahres, die sich gegen das Nazizentrum "Rössle" in Rheinmünster-Söllingen richtete. An diesem Tag meldeten Nazis aus eben diesem Grund eine Demo in Offenburg an.

Die Nazidemo in diesem Jahr wird aus dem Selben Spektrum organisiert; die Faschisten haben vor, eine jährlich stattfindende Demonstration zu etablieren.

 

Time for Resistance

Doch auch der antifaschistische Widerstand schläft nicht. In Offenburg hat sich vor einiger Zeit ein antifaschistisches Bündnis gegründert, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Naziaufmarsch zu verhindern. Dazu werden in diesem Jahr Blockaden und andere Aktionen geplant. Auch der DGB beteiligt sich vor Ort an den Gegenaktivitäten und hat z.B. in der ganzen Stadt Gegenkundgebungen angemeldet. Dennoch bleibt zu sagen, dass sich die Stadt Offenburg und die DGB-Spitze mehr als kritikwürdig verhalten und immer wieder versuchen dem engagierten Antifa-Bündnis Steine in den Weg zu legen.

Es ist nun an uns die GenossInnen in der Region um Offenburg zu unterstützen und mit ihnen zusammen den Naziaufmarsch zu verhindern. Deshalb wollen wir am 22. Oktober zusammen mit dem Zug nach Offenburg fahren.

 

Für die gemeinsame Fahrt treffen wir uns um 10:40 Uhr auf Gleis 7 am Stuttgarter Hauptbahnhof. (Der Zug fährt um 10:59 Uhr)