[Ndby] "wake up!" Kundgebung und Spaziergang

Gegen Nazis

Zunehmende Aktivitäten

Im August traten die Nazis des NBN (Nationales Bündnis Niederbayern) nach längerer Inaktivität in Straubing wieder vermehrt in Erscheinung. Zunächst erhielt am 15. August der Betreiber eines Döner – Restaurants einen rassistischen Drohbrief, in dem er als „Schmarotzer“ und „Parasit“ beschimpft wurde. Der Betroffene engagiert sich seit Jahren gegen Rechts in Straubing und ist außerdem Vorsitzender im „Ausländer und Migrationsbeirat Straubing“.

Des Weiteren traten Straubings organisierte Nazis aus dem Umfeld des NBN (Nationales Bündnis Niederbayern) zuletzt am 18. August an die Öffentlichkeit. Anlässlich der „Lampionfahrt“, einer Veranstaltung zum Straubinger „Gäubodenvolksfest“ führten sie eine Aktion mit einem Transparent mit neonazistischem Inhalt durch. Glücklicherweise wurde sie ziemlich schnell des Platzes verwiesen.

Den Höhepunkt stellte die Sachbeschädigung der gläsernen Eingangstür am roten Häuschen dar. Das Rote Häuschen bietet z.B. Platz für das monatliche Antifa Café sowie Vorträge und andere Veranstaltungen.

„wake up – Nazistrukturen aufdecken – Nationales Bündnis Niederbayern zerschlagen“

Um auf die zunehmenden Aktivitäten der Nazis in Straubing aufmerksam zu machen, wurde gemeinsam mit den Jusos – Straubing, welche ebenfalls von der Sachbeschädigung betroffen sind, eine Kundgebung am Straubinger Theresienplatz durchgeführt. Nach nicht einmal einer Woche Mobilisierungszeit fanden sich etwa 30 – 40 Antifaschist_innen am Ort der Kundgebung ein. Mit Transparenten, Schildern und Sprechblasen wurde dabei das Anliegen der Kundgebung ebenso artikuliert wie durchzahlreiche Redebeiträge. [Redebeitrag aak_sr].

Am Ende der Kundgebung wurde schließlich der Aufruf für die anstehende "wake up"-Demonstration in Deggendorf am kommenden Samstag verlesen. Im Umfeld der Kundgebung wurden zudem zahlreiche Flyer, welche ebenfalls für die Demo am 17. September werben.

Die "Generation die nicht schweigt“

Am Ludwigsplatz befanden sich etwa zeitgleich zwischen 10 und 15 Angehörige der „Freien Kräfte Straubing“, welche im NBN organisiertsind. Dabei erhielten sie Unterstützung von den Kameradschaften„Geisenhausen“ und „München-Nord“. Bei gleißender Hitze standen die martialisch auftretenden „Kamerad_innen“ schweigend und mit todernster Miene und schwarzen Fahnen mit Ortskennung um einen kleinen Infostand herum, welcher von Polizei umringt war. Besonders amüsant ist dabei die Überschrift eines Naziflyers "Eine Generation die nicht schweigt"...

Das Interesse für den Infostand war seitens der Straubinger_innen eher gering, wobei sich dennoch ein paar Menschen in dessen Richtung verirrten. Die wenigen Menschen, die die Flyer der Nazis annahmen, nutzten anschließend größtenteils die Chance, selbige in Mülltüten,welche einige Antifaschist_innen bereithielten, zu entsorgen. Im weiteren Verlauf tat sich besonders Martin Wiese hervor, indem er anwesende Antifaschist_innen bedrohte und versuchte diese zu fotografieren.

Spaziergang durch Deggendorf

Nachdem beide Veranstaltungen in Straubing beendet worden waren, entschlossen sich einige Antifaschist_inen spontan nach Deggendorf aufzubrechen um dort für die anstehende Demonstration am 17. September mit Flyern und Stickern zu werben. Nach etwa einer halben Stunde und mehreren Hundert verteilten Flugblättern wurde auch der Gaststätte „Gruber“ ein Besuch abgestattet. In diesem Gebäude finden regelmäßig Vorträge, Kameradschafts- und Liederabende der NPD und des NBN statt.

Fazit

Das Ziel über die neonazistischen Umtriebe in Straubing aufzuklären ist mit Durchführung der Kundgebung am Theresienplatz definitiv erreicht worden, zudem konnten noch einmal viele Menschen zur Demonstration nach Deggendorf mobilisiert werden. Für den bitteren Beigeschmack sorgt jedoch die Tatsache, dass der Infostand des NBN zu keiner Zeit gestört werden konnte. Dennoch ließ sich davon keine_r entmutigen, sodass bereits am vergangenen Samstag antifaschistische Inhalte in Deggendorf gepusht wurden. Am 17. September liegt es an uns den Nazis umso entschlossener zu zeigen, dass wir ihnen keine Straße, keine Kneipe und keinen Dorfplatz mehr überlassen werden.

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