Rassistischer Stumpfsinn

Erstveröffentlicht: 
17.06.2011

Kommentar zu Burschenschaften

Fast muss man den Wirrköpfen unter den Burschenschaftlern für ihre entblößende Entblödung dankbar sein. Vereinigungen, die mit rassistischen Ideen hausieren gehen, gehören vom Staat beobachtet.

 

Eine zeitgemäße, sozial anschlussfähige Verpackung ändert nichts an reaktionärem Gedankengut, sondern macht es nur gefährlicher. Die Burschenschaften besetzen mit ihrem Getue um pittoreske Uniformen, unförmige Hieb- und Stichwaffen und seltsame Verbrüderungsrituale eine kleine Nische.

Nur wenige Jugendliche verirren sich von selbst dorthin. Da liegt der Gedanke nahe, die Basis über die allgegenwärtigen sozialen Netze zu verbreitern und junge Leute möglichst früh zu erreichen, also schon vor dem Studium – in einer Phase, in der sie für scheinbar klare Freund-Feind-Schemata besonders empfänglich sind.

Wie knapp unter der Oberfläche des Männerbündlerischen blanker Rassismus und faschistischer Stumpfsinn liegen, zeigt der Antrag einer Bonner Gruppe auf eine Art Ariernachweis. Fast muss man den Wirrköpfen für ihre entblößende Entblödung dankbar sein. Vereinigungen, die mit solchen Ideen hausieren gehen, gehören vom Staat beobachtet – schon um der abschreckenden Wirkung willen und der alljährlichen Erwähnung in den Berichten des Verfassungsschutzes.