Unseren Tag verteidigen! Am 1. Mai nach Heilbronn! Aufruf der Antifaschistischen Linken Bühl-Achern [ALBA]

Roter Stern

Auch in diesem Jahr kommt wieder der 1. Mai, der Internationale Kampftag der Arbeiterklasse. An diesem Tag gehen weltweit viele Millionen Menschen auf die Straße, um zu zeigen, welche Aktualität die Inhalte des 1. Mai für sie haben und um klar zu stellen, dass sie mit der momentanen Gesellschaftsordnung nicht zufrieden sind!

Doch woher kommt der 1. Mai, wofür steht er und warum haben wir uns dafür entschieden dieses Jahr nach Heilbronn zu fahren, um den süddeutschlandweiten Nazi-Aufmarsch in Heilbronn zu verhindern? Diese Fragen möchten wir in folgendem Text beantworten.

 

Geschichte

Seit dem Gründungskongress der Zweiten Internationale 1889, wird der 1. Mai weltweit bewusst von linken und fortschrittlichen Kräften als Internationaler Kampftag begangen. Der Tag geht zurück auf den Generalstreik in Nordamerika im Jahre 1886, der den 8-Stunden-Tag durchsetzen wollte. Während dieses Streiks wurden in Chicago mehrere Dutzend Arbeiterinnen und Arbeiter getötet und mehrere hundert durch die Polizei verletzt („Haymarket Riot“). In Erinnerung an dieses blutige Ereignis wurde dann entschieden, den 1. Mai als Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse einzuführen. Seitdem sind viele Jahre vergangen und wir können auf eine über hundertjährige Tradition dieses Tages zurückblicken.

 

Bedeutung

Auch wenn es schon lange her ist, seit der 1. Mai eingeführt wurde und es viele Veränderungen gegeben hat, so sind die Inhalte aktueller denn je. Wir leben nämlich – so wie vor 120 Jahren – noch immer in einem bürgerlich-kapitalistischen Staat und genauso wie damals bedeutet der 1. Mai für uns ganz besonders, dass die Überwindung des Kapitalismus notwendig ist. Ein System, was grundlegende Mängel besitzt und was den Profit Einzelner über das Wohlergehen aller Menschen stellt, was die Natur unwiederbringlich zerstört und was das menschliche Zusammenleben abkühlt und eine Ellenbogen-Gesellschaft fördert, stellt für uns keine akzeptable Grundlage dar.

Der 1. Mai steht seit je her für die Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft ohne Ausbeutung von Menschen durch Menschen. Im Geiste der internationalen Solidarität und dem gemeinsamen Kampf gegen die Unterdrückung der Arbeiterinnen und Arbeiter geht es um eine bessere und gerechtere Welt, in der das Recht auf Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft worden ist und an dessen Stelle die Vergesellschaftung von Produktionsmitteln tritt. Nicht zuletzt geht es um das Voranbringen der Klassenkämpfe von unten und der Bildung von wirklichem Klassenbewusstsein in der aktuellen Situation der Klassengesellschaft, in der wir uns befinden.

 

Warum nach Heilbronn fahren?

In diesem Jahr tritt eine besondere Situation bei uns in der Region ein, die uns dazu veranlasst hat, am 1. Mai nach Heilbronn zu fahren. Faschisten aus NPD und freien Kameradschaften haben zu einem süddeutschlandweiten Aufmarsch aufgerufen um unseren Tag mit ihrer menschenfeindlichen Hetze zu besetzen. Wir wollen in Heilbronn also nicht nur unsere Inhalte auf die Straße tragen, sondern parallel oder anschließend etwas gegen den Nazi-Aufmarsch unternehmen!

Wir messen diesem Aufmarsch eine erhöhte Bedeutung bei, denn für uns stellt er eine Dimension, Qualität und Relevanz dar, die wir nicht vernachlässigen oder ignorieren können. Nazis aus Schweden, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Tschechien haben bereits ihr Kommen angekündigt. Mit diesem Wissen, wollen wir uns nicht in einer anderen Stadt fernab des bundesweit wahrscheinlich zweitgrößten rechten Aufmarsches am 1. Mai aufhalten. Der vermutlich größte Sammelpunkt der Rechten – allen voran die NPD – in der Bundesrepublik wird an diesem Tag wohl Bremen sein.

Es kommt hinzu, dass dieser Nazi-Aufmarsch in Heilbronn gezielt am 1. Mai stattfindet, um die Stadt als rechte Hochburg zu etablieren und um linke Kräfte bewusst zu provozieren und an diesem Tag aus der öffentlichen Wahrnehmung zu drängen. Das wollen wir nicht hinnehmen!

 

Wir werden am 1. Mai für unsere Inhalte, wie Solidarität, Internationalismus, Freiheit und eine emanzipierte klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung auf die Straße gehen. Am gleichen Tag jedoch kämpfen wir auch dafür, dass die Nazis und faschistischen Kräfte diesen Tag nicht auf der Straße vereinnahmen können. Deshalb rufen wir alle aus unserer Region auf, sich an den Zugfahrten aus Achern und Bühl zu beteiligen.


Erzählt ein paar Freundinnen und Freunden davon und kommt zu den Zugtreffpunkten!

Der 1. Mai gehört uns!

Für einen revolutionären 1. Mai! 

 

Antifaschistische Linke Bühl-Achern [ALBA], April 2011

http://alba.blogsport.de


Zugtreffpunkte:

Achern: 7 Uhr (Abfahrt 7:16), Gleis 2

Bühl: 7 Uhr (Abfahrt 7:21), Gleis 1

 


Mobilisierungs- und Informationsveranstaltung am Dienstag, den 26. April 2011, in Bühl

Am 1.Mai soll in Heilbronn der zentrale Aufmarsch von Nazis aus ganz Süddeutschland statt finden. Das "nationale und soziale Aktionsbündnis", ein Zusammenschluss von NPD und militanten "Freien Nationalisten", organisiert die Demonstration, zu der mehr als Tausend Faschisten erwartet werden. Dagegen hat sich ein breites Bündnis gegründet, das unter dem Motto "Heilbronn stellt sich quer" dazu aufruft, diesen Aufmarsch durch Blockaden zu verhindern.

Bühl 26. April, Soziales Zentrum "Caracol", Eisenbahnstraße 4, 19:30 Uhr