Nach dem feigen Brandanschlag auf eine Polizeiwache in Friedrichshain tauchte bei verschiedenen Zeitungen, darunter auch bei der B.Z., und im Internet ein Bekennerschreiben von "autonomen gruppen" auf.
Linksextreme behaupten: Kein Mensch war direkt gefährdet
Darin behaupten die Linksextremen, dass bei der Attacke am Montagmorgen kein Mensch einer direkten Gefahr ausgesetzt gewesen sei. Dem widerspricht die Polizei entschieden und verweist auf den 27-jährigen Arbeiter einer Reinigungsfirma, der im Vorraum stand, als die Chaoten Brandsätze warfen. Nur durch beherztes Eingreifen der Beamten im Gebäude konnte der Mann vor Schlimmerem bewahrt werden.
Nun ermittelt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin die Tat als versuchten Mord eingestuft hat. Der Generalbundesanwalt habe den Fall an sich gezogen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.
Warndreiecke vor Würfen entfernt
Ferner behaupten die "autonomen gruppen", die bei der Tat ausgelegten Krähenfüße mit Warndreiecken gesichert zu haben, "um keine unbeteiligten zu gefährden". Dazu stellt die Polizei fest, dass zwar Warndreiecke aufgestellt wurden, die aber unmittelbar vor den Würfen entfernt worden seien. Mehrere Autos und Fahrräder seien beschädigt worden.
Der Anschlag wurde ferner gezielt ausgeführt. "von dieser wache werden die einsätze gefahren um den reibungslosen ablauf von kommerz und profitmaximierung im friedrichshainer kiez zu sichern", heißt es im Bekennerschreiben. Auch auf die Räumung der Liebig 14 im Februar nehmen die Verfasser Bezug.
Extremisten kündigen Gewalt an
Der Ausblick auf den 1. Mai lässt nicht an der Gewaltbereitschaft der Linksextremen zweifeln: "tatsächlich haben wir verdammt viele gute gründe mal so richtig auf den putz zu hauen denn an der beschissenheit der herrschenden verhältnisse hat sich überhaupt nichts geändert." Aber nicht nur die Polizei wird verbal attackiert, auch "sozialarbeiter die uns was vom recht auf friedlichen protest erzählen und ein myfest was uns eher an ballermann erinnert" stehen in der linken Kritik.
Das Friedrichshainer Polizeigebäude in der Wedekindstraße war am Montagmorgen von mehreren Unbekannten mit Brandsätzen attackiert worden. Der Wachleiter wurde beim Versuch, einen der Täter festzuhalten, leicht verletzt.
Körting von Ausmaß der Gewalt geschockt
"Das war schlichtweg verbrecherisch", sagte Innensenator Ehrhard Körting (SPD) am Montag, dass sei "eine Form von linker Gewalt in einer Dimension, von der ich hoffe, dass man sie ausmerzen wird."