Blockade in Stolberg: Bahnverkehr eingeschränkt

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Erstveröffentlicht: 
09.04.2011

(jül/gro) | 09.04.2011, 12:15

 

Stolberg. In der Stolberger Innenstadt wird friedlich gegen den Aufmarsch von Neonazis protestiert. Unterdessen blockieren etwa 400 Demonstranten aus dem linken Spektrum die Gleise am Stolberger Hauptbahnhof. Das führt nach Angaben der Bahn zu erheblichen Behinderungen auf der Strecke Aachen-Köln und hat zur Einstellung des Verkehrs der Euregiobahn zwischen Aachen-Hbf und Stolberg geführt.

 

Die Polizei hat den Demonstranten der Gegendemo angeboten, sie geschlossen zu ihrem Kundgebungsstandort am Birkengang zu leiten. Dann könnte sich die Lage am Bahnhof entspannen. Zu Vorfällen kam es bislang nicht.

Bis zum Mittag haben sich in Höhe des Euregiobahnhaltepunktes Schneidmühle erst 20 Neonazis versammelt. Die braune Horde wollte am Mittag am Euregiobahn-Haltepunkt «Schneidmühle» eintreffen. Eine größere Gruppe aus der rechten Szene befinde sich auf dem Weg nach Stolberg, heißt es.

Wie immer: Lage unübersichtlich

Die Lage ist - wie in jedem Jahr - im Vorfeld relativ unübersichtlich. Offen ist bis dato beispielsweise, wieviele Neonazis dem Aufruf zur Teilnahme am «Trauermarsch» folgen werden.

Derweil steht das Programm für den friedlichen Protest in der Innenstadt. Das Stolberger «Bündnis gegen Radikalismus» lädt für 12 Uhr auf den Kaiserplatz ein, wo mit Musik und Redebeiträgen der Auftakt markiert wird zu der Aktion, deren Titel zugleich Programm ist: «Gemeinsam auf die Straße für ein nazifreies Stolberg». Dazu gehört auch ein Demonstrationszug vom Rathaus bis zum Mühlener Markt, wo die Vereinigung der türkischen mittelständischen Betriebe (Side) eine Kundgebung abhält und zu einem Fest der Begegnung einlädt. Auf dem Kaiserplatz spielen derweil ab 16 Uhr mehrere Schülerbands. Die Abschlusskundgebung des Bündnisses wiederum findet auf dem Jordansplatz statt. Die genaue Zeit dürfte sich aus dem Ablauf der Veranstaltung ergeben. Eine offizielle Angabe dazu gibt es nicht.

Für eine tolerante Gesellschaft

Durchaus offiziell und dazu noch (welt-)rekordverdächtig ist das Protestbanner, das in den vergangenen Wochen unter Beteiligung vieler Freiwilliger angefertigt und zusammengenäht worden ist. Es soll als farbenfrohes Zeichen gegen Rechts Signalwirkung haben und zugleich die Forderung nach einer multikulturellen und toleranten Gesellschaft zum Ausdruck bringen.

Treffpunkt des Aachener «Bündnis gegen den Naziaufmarsch 2011» ist eine von den «Naturfreunden Bezirk Nordrhein» angemeldete Aktionsbühne auf der Birkengangstraße/Ecke Ritzefeldstraße. Dort finden sich ab 10 Uhr diejenigen ein, die den rechten Aufmarsch mit Sitzblockaden verhindern wollen. Die Beteiligung ist auch hier schwer zu prognostizieren. Die Veranstalter rechnen nach eigenen Angaben mit mindestens 500 Teilnehmern.