Student als Neonazi enttarnt

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Erstveröffentlicht: 
04.02.2011

Antifa-Aktivisten haben einen Studenten an der Göttinger Universität als Neonazi enttarnt. In Flugblättern, Websites und E-Mails über Mailinglisten wurde auf entsprechende eigene Bekenntnisse des Studenten hingewiesen, die dieser in einschlägigen Internetforen gemacht hatte.

Der seit 2008 in einem großen Nazi-Forum („Germanische Weltnetzgemeinschaft“) aktive Student bekennt sich dort zum Nationalsozialismus und beschäftigt sich in auch von ihm selbst initiierten Diskussionen mit Holocaust-Leugnung. So redet er vor allem der These das Wort, es habe niemals Vergasungen in Konzentrationslagern gegeben. In seinen Beiträgen, die in ihrer Signatur ein Bild und ein Zitat Adolf Hitlers tragen, zählt sich der Student selbst zu den Geschichtsrevisionisten und erklärt seine Begeisterung für Publikationen von anderen Holocaust-Leugnern. Auch in banalen Dingen zeigt der Student seine Begeisterung für den Nationalsozialismus: So verfasste er eine Geburtstagsadresse für Hitler und begab sich auf die Suche nach einer „nationalgesinnten“ Gefährtin und „Kameraden“ im Göttinger Umland. In einem anderen Beitrag erläutert er seine politische Motivation: er hoffe auf ein nationalsozialistisches Deutschland, womit die „Ehre“ seiner Großeltern wiederhergestellt würde und er selbst sowie „das deutsche Volk“ die „Menschenwürde“ zurück haben würde. In politischen Diskussionen sind für den Neonazi die Parteien im Bundestag „Salonbolschewisten“, die eine „offen antideutsche, kommunistische Politik“ vertreten würden.

Im Göttinger Stadtleben war der Student nicht als Neonazi in Erscheinung getreten. Göttingen ist für den bekennenden Neonazi eine „Zeckenhochburg“. Wohl auch deshalb agitierte er zentral über das Internet, das vermeintliche Anonymität bot.

Die Aktivisten, die das Outing des Neonazis betreiben, erläutern auch ihre Motivation. So sei es unverantwortbar, Neonazis nach einem Studiumsabschluss in gesellschaftlich einflussreiche Positionen rücken zu lassen, die manipulative Betätigung erlaubten. Ihnen war es gelungen, aus Informationen, die sich über das jahrelange Engagement des Neonazis im Internet finden ließen, den Rückschluss auf den Studenten herzustellen.

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