Bündnis gegen Rechts lädt am 15. Januar 2011 zur 3. Meile der Demokratie in die Innenstadt

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Erstveröffentlicht: 
30.11.2010

Neu: "Junge Meile" für Toleranz und Weltoffenheit

 

Von Jana Wiehe

 

Altstadt. Magdeburg zeigt Gesicht gegen Rechts, gegen Nazis. Im Januar dieses Jahres unter anderem mit der spektakulären Porträtaktion in den Fenstern am Haus der Lehrer, und auch Mitte Januar 2011 wird es wieder eine Meile der Demokratie mit vielen Aktionen in der Innenstadt geben. Hintergrund: Rechte Gruppierungen planen erneut zum Jahrestag der schweren Luftangriffe auf Magdeburg vom 16. Januar 1945 Aufmärsche in der Stadt. Dagegen wollen demokratische Kräfte – vom Verein bis zur Schulkasse – mit der Demokratie-Meile am 15. Januar ein klares Zeichen setzen.

Die 3. Meile der Demokratie werde aber mehr sein als nur Toleranzbekundung und Gedenken, hieß es dazu aus dem Organisationsbüro der Stadt. Mehr als 70 Vereine, Gruppen und Organisationen wollen sich auf dem Breiten Weg präsentieren. Die Aktion, die zu Beginn lediglich eine Reaktion auf Fremdenhass, Demokratiefeindlichkeit und missbräuchlichen Umgang mit der Erinnerung an die Zerstörung der Stadt in Folge des Zweiten Weltkriegs war, habe sich inzwischen zu einer "bewussten Feier der Demokratie" entwickelt, hieß es.

Und es gibt jedes Mal Neues: Am 15. Januar 2011 wird innerhalb der Gesamtaktion die "junge Meile" Premiere haben. Derzeit liegen schon gut 20 Anmeldungen von Gruppen der Hochschule, der Schulen und Universitäten im Land vor.

Thomas Heller von KanTe e.V., einem der teilnehmenden Vereine der jungen Meile, dazu: "Die Meile der Demokratie ist für mich ein klares Bekenntnis der Bürger Magdeburgs gegen rechtsextremes Gedankengut. Sie zeugt davon, dass aus den Lehren der Vergangenheit die richtigen Schlüsse gezogen wurden. Aus dem Bewusstsein über die Gräueltaten Deutschlands im Verlauf seiner Geschichte sowie der Übernahme von Verantwortung ist eine geschärfte Wahrnehmung der Menschen gegenüber Ungerechtigkeit und Leid gewachsen."

Tom Assmann, Vertreter des Studierendenrats der Otto-von-Guericke-Universität, bekräftigt: "2011 ist es für mich wichtig, dass die Bewohner und speziell die Jugendlichen in Magdeburg mit ihrer Präsenz und ihrem Engagement auf der Meile der Demokratie die Grundwerte unserer Gesellschaft verteidigen".

Das Bündnis gegen Rechts Magdeburg lade die Magdeburger ein, gemeinsam mit Vertretern aus Kirchen, Landes- und Kommunalpolitik, Sport, Kultur und Wirtschaft am 15. Januar 2011 die 3. Meile der Demokratie zu begehen und damit ein deutliches Zeichen gegen rechtsextreme Aufmärsche zu setzen, sagte Rathaussprecherin Cornelia Poenicke gegenüber der Volksstimme.