Tierbefreier*innen befreien Delfine in Japan

befreiung!

Am 28. September 2010 haben TaucherInnen der  Gruppe „The Black Fish“ nachts die Netze von sechs schwimmenden Delfingehegen in Taiji zerschnitten. Die Tiere wurden nach einer Delphin-Treibjagd dorthin transportiert und waren für den internationalen Delfinarien Handel vorgesehen. Unter stürmischen Wetterbedingungen schwammen die TaucherInnen gestern zu den Käfigen, in den die Delfine sich befanden und zerschnitten die Netze um diese befreien zu können. Festgenommen wurde niemand.

 

Am 28. September 2010 haben TaucherInnen der Umweltschutzorganisation „The Black Fish“ nachts die Netze von sechs schwimmenden Delfingehegen in Taiji zerschnitten. Die Tiere wurden nach einer Delphin-Treibjagd dorthin transportiert und waren für den internationalen Delfinarien Handel vorgesehen. Unter stürmischen Wetterbedingungen schwammen die TaucherInnen gestern zu den Käfigen, in den die Delfine sich befanden und zerschnitten die Netze um diese befreien zu können. Festgenommen wurde niemand. Jedes Jahr zwischen September und April färbt sich die Bucht am Fischerdorf Taiji an der Ostküste Japans rot und wird zum Schauplatz des größten Massakers an Delfinen weltweit.
Diese Treibjagd, welche durch den mit einem Oskar ausgezeichneten Dokumentarfilm "The Cove" international bekannt wurde, ist für das Fangen und Töten von jährlich über 2.000 Delfinen verantwortlich; insgesamt liegt Japans jährliche Quote bei 20,000. Dabei werden die Delfine von Booten aus in eine Bucht getrieben, um dort dann für den Verzehr getötet oder als Attraktion für Delfinarien bestimmt zu werden.

"The Black Fish" und andere Meeres- und Tierschutzorganisationen fordern deswegen mit derzeitig laufenden Kampagnen die Schließung und Einstellung von bestehenden Delfinarien in Europa; die Endstation für viele der in Taiji gefangenen Delfine. Delphinarien sind in der UK bereits verboten.

Mit Hinblick auf den unendlichen Lebensraum, den die Tiere normalerweise einnehmen, den dürftigen Bedingungen unter den sie gehalten werden und dem Stress, den sie aufgrund der öffentlichen Performances unterliegen, versteht "The Black Fish" die Gefangenschaft von Delfine oder auch von Orkas und anderen Meerestieren für unzumutbar.
"Jedoch bleibt der Link zwischen der Delphin Unterhaltungsindustrie und der jährlichen Treibjagd in Taiji verschleiert, sodass die Kampagnen in Europa nur dann erfolgreich sein können, wenn man gegen die Ursache des ganzen Übels vorgeht“, wie Wietse van der Werf, Mitbegründer der Organisation "The Black Fish", im Hinblick auf ihre Intervention, erklärt.

Die Organisation "The Black Fish" ist sich den Umständen der diesjährigen Delfinjagd bewusst. Das Interesse internationaler Medien hat Taiji mehr in den Fokus des Geschehens gerückt, sodass mit dem Aufruf japanischer NationalistInnen, die Delfinjagd als Teil japanischer Tradition zu bewahren, sich die in Japan aufkommende Kontroverse verschärft hat. Auch wenn einzuräumen ist, dass ein Wandel der jetzigen Situation in Taiji natürlich nur mit der japanischen Bevölkerung möglich sein kann, sieht sich "The Black Fish" verpflichtet, weiterhin darauf hinzuarbeiten, dass der Delfinjagd und damit dem Bestehen von Delfinarien ein Ende gesetzt wird.