Mehrere hundert Nato-Gegner haben im Straßburger Stadtviertel Neudorf randaliert. Unter anderem versuchten sie, ein Kommissariat zu stürmen. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Die Demonstration hatte um 16 Uhr begonnen und löste sich gegen 18 Uhr
auf. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich ursprünglich 2000
Menschen an der Solidaritätskundgebung für den Demonstranten, der am
Mittwoch bei den Protesten in London gegen den G20-Gipfel aus bisher
unbekannter Ursache gestorben ist.
Die Randale in Straßburg ging offenbar vom gewaltbereiten schwarzen
Block aus und artete schnell in eine regelrechte Straßenschlacht aus.
Bushaltestellen, Straßenschilder und Reklametafeln wurden zerstört,
Mülleimer angezündet. Die Polizei setzte Tränengas ein und beobachtete
die sich schnell vorwärts bewegende Gruppe von Randalierern von einem
Hubschrauber aus. Beamten schoben Barrikaden, die von den Demonstranten
errichtet worden waren, von den Straßen des Stadtviertels Neudorf am
Rande der Innenstadt.
Der Tramverkehr entlang der Demonstrationsroute war zeitweilig erheblich gestört, da die Nato-Gegner auf den Schienen liefen. Einige Bewohner des als sozial schwierig geltenden Viertels waren mitten im Geschehen. Wer mit dem Auto unterwegs war, sah sich Demonstranten gegenüber oder musste vorbei rasenden Polizeiautos ausweichen.
Die Ausschreitungen begannen gegen 17 Uhr. Eine Stunde später löste
sich die randalierende Gruppe auf. Viele Teilnehmer zogen sich ins Camp
der Nato-Gegener in der Ganzau zurück.