Das EU-Grenzregime und die Seenotrettung auf dem Mittelmeer

Mehrere Hilfsorganisationen haben angekündigt ihre Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer vorerst einzustellen. Das Schiff IUVENTA von „Jugend rettet“ wurde durch italienische Behörden beschlagnahmt. Die libysche Küstenwache attackiert gezielt Schiffe der zivilen Seenotrettung. Gleichzeitig versucht die rassistische Identitäre Bewegung mit ihrem Schiff „C Star“ die Arbeit der Retter*in zu behindern. Der Vorwurf an die Hilfsorganisation lautet, dass sie mit Schleppern zusammenarbeiten würden.

 

Tausende Menschen sind in den letzten Jahren bei der Flucht über die zentrale Mittelmeerroute ertrunken. Allein die IUVENTA hat über 14.000 Menschen das Leben gerettet. Statt sichere Fluchtwege zu schaffen, baut die EU das mörderische Grenzregime aus und kriminalisiert die Seenotretter*in. Dafür hat auch die Bundesregierung die Kooperation mit Libyen vertieft. Sie möchte mit der dortigen Küstenwache den Kampf gegen Schlepperei führen und Geflüchtete zurück in die libyschen Sammellager bringen lassen, wo menschenverachtende Zustände herrschen. Mit dem Schutz der Geflüchteten hat das alles nichts zu tun. Doch die EU ist zufrieden, schließlich ist ihr erklärtes Ziel, die Mittelmeerroute zu schließen.

 

Wir haben einen Aktiven aus der zivilen Seenotrettung eingeladen, der eine Einschätzung der aktuellen Situation vornehmen und von seinen Erfahrungen auf dem Mittelmeer, der Kriminalisierung der Rettungseinsätze sowie dem Vorgehen der Hilfsorganisationen erzählen wird.

 

Freitag – 01. September 2017 – geöffnet ab 19 Uhr - Veranstaltung 20 Uhr – Rote Flora – Hamburg