Nach der Ankündigung einer Demonstration des Bündnisses „Irgendwo in Deutschland“ am 2. September in Wurzen befürchten viele Einwohner Krawalle. So wollte auch CDU-Stadträtin Hannelore Dietzschold zur Sitzung des Kulturausschusses von der Verwaltung wissen, was die Stadt zum Schutz der Bürger unternimmt.
Wurzen. Die geplante Demonstration des bundesweiten Bündnisses „Irgendwo in Deutschland“ am 2. September in Wurzen bewegt – auch die Stadträte. So bat Hannelore Dietzschold, Landtagsabgeordnete der CDU und Kommunalpolitikerin, zur Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag um Informationen seitens der Verwaltung. Insbesondere wollte sie von Oberbürgermeister Jörg Röglin (parteilos) wissen, was zum Schutze der Bevölkerung unternommen werde und wo die Route entlang gehe. Zugleich erinnerte sie das Stadtoberhaupt an eine Bitte ihrer Fraktion.
Demnach schlug Stadtrat Kay Ritter (CDU) bereits im Verwaltungsausschuss am 14. August vor, eine „fraktionsübergreifende Resolution“ zu verfassen, „die sich gegen rechten wie linken Krawalltourismus wendet“. Röglin zufolge sei die offizielle Erklärung „noch nicht vorbereitet“. Das 47-jährige Stadtoberhaupt sehe zudem im angedachten Bürgertreffen am 31. August auf dem Marktplatz den „besseren Weg“, ein Zeichen zu setzen. Daher lud er alle Volksvertreter ein, sich an der Zusammenkunft ab 17 Uhr zu beteiligen.
Obwohl im Internet schon eine Karte mit der angeblichen Route kursiert sowie Fotos eines Wasserwerfers der Polizei, welcher am Dienstag zur Probe durch die engen Gassen der Innenstadt fuhr, wusste OBM Röglin nicht allzu viel zu berichten. Aus gutem Grund, wie er betonte. Denn die Genehmigungsbehörde sei das Landratsamt, die Stadt Wurzen lediglich Beteiligte. Darüber hinaus, so der Stadthauschef, liege noch kein „abschließender Bescheid“ zur Wegstrecke vor. „Wir warten täglich darauf.“ Einen Fakt verriet er dann doch: Die Anmeldung würde sich auf 200 Personen belaufen. Röglin selbst gehe von einer „friedlichen Demonstration“ aus. „Die Anmelder haben auf mich den Eindruck hinterlassen, dass sie nicht auf Krawall aus sind.“