Darum durften sächsische Polizisten nicht zum G20-Dankeskonzert!

Erstveröffentlicht: 
21.07.2017

Dresden - Wirbel um das Dankeskonzert für G20-Polizisten in der Elbphilharmonie in Hamburg: Sächsischen Beamten wurde die Teilnahme untersagt, weil sie keine Geschenke annehmen dürfen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Linke können das nicht verstehen.

 

Das Gratis-Sonderkonzert am 13. Juli auf Einladung des „Hamburger Abendblatts“ war als Dank für die Einsatzkräfte aus ganz Deutschland gedacht. Beim G20-Gipfel war es zu heftigen Ausschreitungen von Linksextremisten gekommen, viele Polizisten wurden verletzt.

 

Gut 1000 kamen zum Konzert. Nicht jedoch aus Sachsen: Mit Verweis aufs Beamtenrecht und das Verbot zur Annahme von Geschenken wurde die Teilnahme untersagt, so Innenminister Markus Ulbig (53, CDU) auf Anfrage von Enrico Stange (48, Linke).

 

Ulbig zu TAG24: „Alle sächsischen Einsatzkräfte haben eine Prämie in Höhe von 500 Euro und einen Tag Sonderurlaub erhalten. Im Sinne einer Gleichbehandlung - auch mit den Polizisten, die in der Zwischenzeit hier in Sachsen eingesetzt waren - gilt es aber Maß zu halten.“ Daher hätten sich alle Länder - bis auf Hamburg - gegen zusätzliche Belohnungen ausgesprochen.

 

Tatsächlich war Sachsen keine Ausnahme. TAG24 fragte in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nach. Aus diesen Ländern war kein Beamter beim Konzert. Meist wurde dies wie in Sachsen begründet. Die Hamburger Polizei bestätigte die Ausnahme für ihre Beamten.

 

Kritik kommt von Enrico Stange: Ulbig hätte sehr wohl eine Ausnahme machen können. „Und niemand hätte wohl hier einen Korruptionsfall gewittert.“ Sachsens GdP-Chef Hagen Husgen (53): „Man sollte es sich nicht ganz so leicht machen. Ein außergewöhnlicher Einsatz könnte außergewöhnlich honoriert werden.“