Brüder wegen Angriffs auf Asylbewerber zu Haftstrafen verurteilt

Erstveröffentlicht: 
06.06.2017

Zwei Brüder aus Dresden sind nach dem Angriff auf vier Asylbewerber wegen gefährlicher Körperverletzung zu Haftstrafen verurteilt worden. Bei beiden Männer hatten unter anderem eine 20-jährige Frau aus Eritrea zu Boden gestoßen und auf sie eingetreten.

 

Dresden. Neun Monate nach einer fremdenfeindlichen Attacke auf vier Asylbewerber hat das Dresdner Landgericht zwei Brüder wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der 25 Jahre alte Haupttäter soll zwei Jahre und drei Monate hinter Gitter, sein 31 Jahre alter Bruder bekam sechs Monate auf Bewährung. Die Richter sahen es am Dienstag als erwiesen an, dass sie die Flüchtlinge angegriffen und eine Frau verletzt haben. Als Motiv bei dem Jüngeren sah die Kammer Ausländerfeindlichkeit. Der Arbeitslose mit Drogen- und Alkoholproblemen ist seit Januar in Untersuchungshaft, der Ältere im Elternjahr und auf freiem Fuß. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

 

Die beiden Männer hatten laut Urteil am 24. Oktober 2016 drei 20 und 21 Jahre alte Frauen aus Eritrea und einen 21-jährigen Syrer im Stadtteil Dobritz zuerst mit rechten Parolen beschimpft und bedroht. Während drei von ihnen flüchten konnten, war die 20-Jährige zu Boden gezerrt, von den Männern geschlagen und getreten worden. Sie erlitt Prellungen. Die Opfer sind psychisch geschädigt, trauen sich abends nicht mehr allein aus dem Haus und hatten auch Angst, zum Prozess zu kommen.

 

Nach den Tätern wurde gefahndet, der nicht vorbestrafte Ältere hatte sich schon Ende 2016 gestellt. Der jüngere Bruder war bereits wegen Körperverletzung und rechter Gewalttaten im Gefängnis.