Rechtsextremismus-Studie" Stereotypen bringen Ostdeutsche in Misskredit"

Erstveröffentlicht: 
19.05.2017

Nach der Studie der Bundesregierung zu Rechtsextremismus in Ostdeutschland hat der Generalsekretär der sächsischen CDU, Kretschmer, Zweifel an der Wissenschaftlichkeit der Untersuchung geäußert. Kretschmer sagte im Deutschlandfunk, die Studie vermische bewusst Extremisten und Menschen, die sich um ihre Heimat, Leitkultur und Werte sorgten.

 

In Sachsen gehe man wie in allen anderen Bundesländern konsequent gegen Rechtsextremismus vor, sagte Kretschmer. Er kritisierte, dass auf der Grundlage von 40 Interviews in zwei Bundesländern ein Urteil über 16 Millionen Menschen in Ostdeutschland erhoben werde. Mit Stereotypen werde die gesamte Bevölkerung in Misskredit gebracht. Der CDU-Politiker, der zugleich stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union im Bundestag ist, forderte, intensiv über die von ihm als "Machwerk" bezeichnete Studie zu sprechen und sie auseinanderzunehmen.

Die Erhebung war von der Ostbeauftragten der Bundesregierung, Gleicke, SPD, in Auftrag gegeben worden. Sie attestiert einigen Regionen in Ostdeutschland ein großes Problem mit Rechtsextremismus. Wissenschaftler hatten dazu die sächsischen Städte Freital und Heidenau sowie den Erfurter Stadtteil Herrenberg untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass es in gewissen Regionen und politisch-kulturellen Umfeldern wie im Dresdner Umland eine historisch gewachsene Neigung zu Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremem Denken gebe. Der sächsischen CDU warfen die Forscher vor, für die Entwicklung der Zivilgesellschaft im Freistaat von Nachteil gewesen zu sein und die zivilgesellschaftliche Szene als "linksradikal" und "Nestbeschmutzer" zu diffamieren.