Das Offene Antifaschistische Treffen VS (OATVS, „Antifa“) hat in Triberg einen Infostand gegen die AfD angeboten. Einen aktuellen Anlass gab es zwar nicht (mehr), aber Bürgermeister Gasllus Strobel bot ersatzweise genug Angriffsfläche.
Ursprünglicher Anlass für die Aktion war die im Kurhaus geplante
Aufstellungsversammlung der Alternative für Deutschland (AfD). Die
Partei hatte zwar abgesagt, die Antifa kam aber trotzdem. Anlass dürften
mit Äußerungen des Bürgermeisters Gallus Strobel gewesen sein. Dieser
hatte gesagt: „Wenn die kriminellen Antifa-Leute nicht nach Triberg
kommen, dann bin ich sicher nicht böse.“
Das Zitat griffen die Aktivisten auf. Ihr Banner verkündetet auf dem
Marktplatz: „Hier ist die kriminelle Antifa“. Zwischen Marktständen und
Touristenschwärmen verteilten die OATVS-Mitglieder Infomaterialien,
bedruckte Taschen und T-Shirts. Im Vordergrund stand aber der Protest
gegen die AfD. „Wir wollen mit Überzeugung gegen die völkische
Meinungsmache stehen“, erläuterte eine Frau, warum der Infostand nicht
abgesagt wurde. Die AfD versuche jene „zu fangen, die am Rande der
Gesellschaft stehen“. Die Partei sei „absolut unsozial“. Das Auftreten
der Antifaschisten sorgte für Aufsehen im beschaulichen Triberg.
Einige Bürger ließen sich auf Diskussionen ein und blickten neugierig
auf das Infomaterial. Sie äußerten jedoch auch harsche Kritik an jenen
Tätern, die ihren Protest gegen die AfD-Veranstaltung mit Schmierereien
am Kurhaus und dem Bahnhof zum Ausdruck brachten. „Wer hat das denn
gemacht? Das ist kriminell“, zog ein Mann eine Verbindung von den
bislang unbekannten Schmierern zur Antifa. Dieser Protest sei
„mutwillige Zerstörung, dabei waren die Gemeinderäte doch gegen die
Veranstaltung“. Abgesehen von den durchaus lautstarken Diskussionen
blieb es rund um den Infostand ruhig.