Queer-feministische Agenda für die Monate Mai in Bern
Auch für den Mai gibt es wieder eine queer-feministische Agenda von Bern. Das ausführliche Programm befindet sich als pdf im Anhang. Die Veranstaltungen finden auf Deutsch statt, Übersetzer*innen . Wir möchten jedoch auch für Menschen, die andere Sprachen sprechen offen sein und versuchen deshalb, Übersetzungen zu organisieren. Falls du andere Sprachen sprichst und gerne übersetzen würdest, dann melde dich doch bei den jeweiligen Veranstalter*innen vor Ort.
Warum einzelne Veranstaltungen ausschliesslich FLTIQ*?
Wir halten FLTIQ*-Räume/Veranstaltungen innerhalb der hier und jetzt existierenden Gesellschaft für notwendig. Wir gehen davon aus, dass die als öffentlich bezeichneten Räume nicht frei von Machtverhältnissen, Hierarchien und damit verbundenen Ausschlüssen sind. Diese werden jedoch häufig nicht benannt, erkannt und bleiben deshalb unsichtbar/versteckt. Wir wollen mit den FLTIQ*-Veranstaltungen Raum bieten und versuchen, ausserhalb eines CIS-Männer* dominierenden Alltags einen Schutzraum vor sexistischen, heteronormativen Stereotypen, sexuellen und sexistischen Übergriffen, verbaler und physischer Gewalt, sowie jeglicher Form von Homo*phobie und Trans*phobie zu schaffen. Ein solcher Raum gibt uns auch die Möglichkeit, uns selbst zu reflektieren und eigene Unterdrückungsmuster zu hinterfragen, zu erkennen und zu bekämpfen.
Kämpfe verbinden
Für uns (1) ist Queer-Feminismus ein emanzipatorischer (2) Kampf, welcher sich gegen jegliche Herschaftsformen wendet und so auch nicht in die momentanen Gesellschaftsverhältnisse integrierbar ist. Eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung kann nicht in einer Gesellschaft welche auf Herrschaftsverhältnissen basiert entstehen. Da das Patriarchat genauso ein Teil davon ist, wie zum Beispiel Rassismus oder Speziesismus (3), finden wir es wichtig, die Kämpfe dagegen zu verbinden, sich zu solidarisieren und aus ihnen zu lernen. Überall auf der Welt gibt es immer wieder Menschen, die sich gegen Unterdrückung wehren. Wir denken, dass es ist wichtig ist, einander dabei zu unterstützen. Dazu gibt es unzählige Möglichkeiten. Mensch kann zum Beispiel Soliaktionen machen, Vorträge veranstalten oder am Ort wo man ist gegen Unterdrückung kämpfen und so einen Teil des Widerstandes sein.
Hier eine kleine Liste von aktuellen Kämpfen, interessanten Büchern und informativen Webseiten. Diese Liste soll weder die „wichtigsten“ Kämpfe darstellen, noch haben wir einen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll lediglich ein paar Tipps und Infos für Interessierte geben und anstossen selber weiter zu suchen:
- ausdemherzenderfestung.noblogs.org: Nachrichten vom und für den Widerstand gegen das Migrationsregime in der Schweiz und Europa
- fettesf.blogsport.eu: F_antifa-Kongress vom 12.-14. Mai in Potstdam (DE)
- anarchistischebibliothek.org: anarchistische/antiautoritäre Online-Textsammlung
- contrainfo.espir.org: internationales und multilinguales Netzwerk für "Gegeninformationen"
- linksunten.indymedia.org: "linksradikale" Infowebseite vom deutschsprachigen Raum
- defma.blogsport.de: diy, emanzipatorisch, militant, autonom
Ein paar Ideen für Bücher:
- "In unseren eigenen Worten - Geflüchtete Frauen in Deutschland erzählen von ihren Erfahrungen". Mehrsprachige Textsammlung, erhältlich auf: iwspace.wordpress.com
- Natascha Walter: Living Dolls. Warum junge Frauen heute lieber schön als schlau sein wollen.
- Laurie Penny: Unabsagbare Dinge. Sex, Lügen und Revolutionen.
- Louise Michel: Aneignung Gender und Häuserkampf
- Emma Goldmann: Widerstand
- Anja Flach: FANTIFA
- amantine: Gender und Häuserkampf
(1) „Wir“ sind ein loser Haufen von FTLIQ*-Menschen
(2) Emanzipation: Empowerment/Ermächtigung, sich gegen die auferlegten Unterdrückungsformen wehren und so sich selber/einander „ermächtigen“
(3) Speziesismus: Diskriminierung aufgrund der „Artzugehörigkeit“-> menschliches Tier diskriminiert alle anderen Arten