AfD stellt Anzeige nach Diebstahl aller Wahlplakate

Erstveröffentlicht: 
19.04.2017

Hilden. Die AfD hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der Grund ist die Zerstörung und der Diebstahl nahezu aller Wahlkampfplakate der Partei im Stadtgebiet Hilden.

 

"Da keines der Plakate aufgetaucht ist und alle Kabelbinder sorgfältig entfernt wurden, kann es sich nicht um spontane Aktionen einzelner Bürger handeln, sondern hier liegt ein systematisches Vorgehen vor", sagt Heimo Haupt, Kreissprecher der "Alternative für Deutschland" (AfD). Wahlplakate seien mehr als bloße Sachen, sie trügen zur politischen Meinungsbildung bei.

 

Die Polizei im Kreis bestätigt, dass in der Zeit vom 3. April bis Ostermontag 90 Plakate der AfD in Hilden sowie 40 davon in Ratingen gestohlen wurden, an den darüber hinaus zerstörten kleben häufig Zettel der "Antifa", andere wurden mit roter Farbe übersprüht. Allerdings sei das Phänomen nicht auf die AfD begrenzt, berichtet Polizeisprecherin Nicole Rehmann weiter. "Wir haben generell Probleme, und zwar im ganzen Kreis Mettmann." Es gebe eine Vielzahl von Delikten, und zwar gegen alle Parteien und Wahlkämpfer, so Rehmann. Neu ist, dass die Plakate nicht nur beschmiert werden, sondern abgehängt: An vielen Laternen, an denen etwa in Erkrath vorige Woche noch die SPD- und CDU-Wahlkämpfer hingen, hängen sie jetzt nicht mehr. Es braucht Leiter oder Hebebühne, um dort oben hinzugelangen.

 

Die Anzeigen werden übrigens nicht von der örtlichen Polizei bearbeitet: Sie gehen allesamt zum Staatsschutz. "Wir können nicht ausschließen, dass es sich um politisch motivierte Taten handelt", sagt die Polizeisprecherin, "daher ist dieses Vorgehen angesagt." Das gilt unabhängig davon, welche Partei betroffen ist.

 

(gök)