Der Kiezladen Friedel54 ruft alle Antifaschist*innen und Antirassist*innen auf sich an der Demonstration in Weißensee am 1. April zu beteiligen. Gemeinsamer Anreise-Treffpunkt am Samstag um 14.20 Uhr am S-Bahnhof Neukölln. (U7/S46/S45/Ring)
Dass das Kiezladen-Kollektiv aus der Friedelstraße 54 jegliche rechte Hetze zum Kotzen findet und uns das Berliner Wahlergebnis 2016 in ganz Berlin und besonders Neukölln erschrocken und wütend machte, sollte – für alle, die uns kennen – klar sein. Erschrocken nicht nur, weil die Wahl der Befürchtung recht gegeben hat, dass rechtspopulistisches, rassistisches und frauenfeindliches Gedankengut erschreckend viel Zustimmung in den meisten Berliner Bezirken findet. Und wütend nicht nur, weil jetzt ein AfD-Arsch im Bezirksamt sitzt. Die AfD ist und bleibt ein Sammelbecken von antisemitischen Verschwörungstheoretiker*innen, antifeministischen Machos, christlichen Fundamentalist*innen aber eben auch rechtskonservativen Wirtschaftsvertreter*innen. In ihrem Umfeld bewegen sich auch sogenannte „Identitäre“ und militante Neonazis, die in letzter Zeit besonders in Neukölln aktiv waren.1 All jenen gilt es sich in den Weg zu stellen und zwar nicht nur zu Großveranstaltungen auf der Straße, sondern im Alltag, mit Courage, mit Gegenentwürfen, Entschlossenheit und wenn‘s sein muss mit Gewalt.
Mit besonderem Enthusiasmus rufen wir nun zu dieser Demonstration des
NikA-Bündnisses auf. Denn wir haben noch eine ganz persönliche Rechnung
mit einem AfD‘ler offen.
Ende April letzten Jahres gab es einen runden Tisch zwischen
Vertreter*innen der Friedel54-Hausgemeinschaft, Politiker*innen des
Bezirks (u.a. Franziska Giffey) und der damaligen Eigentümerin CITEC Immo Invest.2 Von allen hatte man schon mal etwas gehört. Ein vierter Akteur war aber auch noch mit am Tisch: Thorsten Elsholtz. 3
Zum damaligen Zeitpunkt war er PR-Berater der Wiener CITEC
und beriet sie dabei, wie sie die Hausgemeinschaft am besten
verarschen können. Er war für die Wiener Schmierlappen (einer war
ÖVP-Abgeordneter 4)
ein Berater mit Know-How und Hass auf Linke, einer der den gleichen
Feind hatte. Denn Thorsten Elsholtz war zuvor nicht nur 10 Jahre lang
Vorsitzender der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg und
Bundeswehroberleutnant. Seine Karriereleiter ist eng verknüpft mit der
ekelhaften Burschenschaft Gothia, deren Vorsitz er innehatte. Sie ist
organisiert im Dachverband „Deutsche Burschenschaften“*, deren Nähe zu
neonazistischen Kreisen oft genug zutage tritt. 5
Er verkörpert ein rechtes Milieu in der Wirtschaft, welches Linke und
“Nicht-Deutsche” verachtet und der weiß, wie er Ideologie und Beruf
unter einen Hut bekommt.
Öffentlich wurde dies als er die PeWoBe als Pressesprecher vertrat.7
Er sollte öffentlich rechtfertigen, weshalb die Firma eine ehemalige DVU-Abgeordnete
(als Leiterin) und andere Rechtsradikale in Geflüchtetenunterkünften
eingestellt hatte. Die Zusammenarbeit mit der Firma wurde vom Senat
gekündigt. 3000 Geflüchtete wurden in andere Unterkünfte mit ähnlich
schlimmen Bedingungen gebracht und es gab ein internationales
Medienecho. Thorsten Erstholtz ist mitlerweile Sprecher der Berliner
AfD-Fraktion.
Am 1. April läuft die Duldung unserer Räume aus. Aber wir lassen es uns nicht nehmen nach Weißensee zu fahren und ein aktives, lautes und entschlossenes Zeichen gegen rechte Hetze und rechten Terror zu geben. Kommt zum Treffpunkt am Samstag um 14.20 Uhr am S-Neukölln für die gemeinsame Anreise.
Die nächste Gelegenheit für ein starkes Signal gegen die autoritäre Stadt und Schweine wie Thorsten Erstholtz, jedoch für rebellische und solidarische Kieze gibt es am 22.4. bei der Interkiezionalen Demonstration. Auftakt: 20:00 Uhr Eldenaer Straße Ecke Proskauer Straße.
Das geht raus an Nazis und Rassist*innen, sowie Investor*innen und Bullen, die Zwangsräumungen vollziehen:
„Von der Friedel kriegt ihr nichts, höchstens Tritte ins Gesicht!“
1 https://linksunten.indymedia.org/node/207385
2 http://friedelstrasse54.blogsport.eu/der-konflikt/akteure/
3 www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-afd-ex-verbandssprecher-elsholtz-ist...
4 http://www.citec.at/unt_management.html
5 www.zeit.de/2017/09/burschenschaften-berlin-gothia-rechtspopulismus-kons...
6 https://linksunten.indymedia.org/node/197445
7 http://www.berliner-zeitung.de/berlin/pewobe-fluechtlingsheim-mitarbeite...