In Sondershausen haben Polizisten einen explosiven Fund gemacht. Sie entdeckten in der Wohnung eines 31-Jährigen und dessen Mutter verschiedene Substanzen und Chemikalien, aus denen Sprengsätze hergestellt werden können. Außerdem wurden nach Angaben der Ermittler auch elektrische und elektronische Bauteile für den Bau von Zündeinrichtungen sichergestellt. Nach Auskunft von Spezialisten des Landeskriminalamtes bestand jedoch keine Gefahr für die anderen Hausbewohner, da die einzelnen Chemikalien für sich allein genommen nicht gefährlich sind. Außerdem entdeckten die Beamten mehrere selbstgebaute Elektroschocker und eine Marihuana-Plantage in einem eigens dafür errichteten Gewächshaus.
Die ersten Ermittlungen und 
weitere sichergestellte Gegenstände lassen laut Polizei den Schluss zu, 
dass der 31-Jährige der Reichsbürgerbewegung angehört. Wie ein 
Polizeisprecher MDR THÜRINGEN sagte, wurde gegen den Mann und seine 
Mutter Anzeige erstattet. Die Kriminalpolizei ermittelt. 
In die 
Wohnung waren die Polizisten mit Hilfe eines Schlüsseldienstes gelangt. 
Ursprünglich wollten die Polizisten Haftbefehle gegen den 31-jährigen 
Mieter und dessen Mutter vollstrecken, da beide in der Vergangenheit 
Geldstrafen nicht bezahlt hatten. Noch während die Ermittler die Wohnung
 durchsuchten, hätten die Betroffenen aber auf der Polizeidienststelle 
von einem Boten die offenen Geldbeträge einzahlen lassen. Deshalb habe 
die Staatsanwaltschaft die wegen der unbezahlten Geldstrafen erlassenen 
Haftbefehle wieder außer Vollzug gesetzt.
In Thüringen gibt es nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes mehr als 500 sogenannte "Reichsbürger". Mehrere Dutzend von ihnen aus Nordthüringen hatten Ende vergangenen Jahres ein "Konigreich Sondershausen" ausgerufen.
