Leipzig - Am Montag hatte die Polizei eine Warnung an die Gegendemonstranten des Neonazi-Aufmarschs kommenden Samstag herausgegeben.
Nun zieht das Netzwerk "Leipzig nimmt Platz" Bilanz und kontert mit einem offenen Brief.
Die Leipziger Polizei hatte empfohlen, den "Gefahrenbereich" im Leipziger Süden während der Demonstration am Samstag möglichst ganz zu verlassen. Diesen Tipp findet das Aktionsnetzwerk völlig unangebracht. "Wir können nachvollziehen, dass Sie [Polizeisprecher Loepki, Anm. d. Red.] einen Gewaltausbruch fürchten. Mit Ihrem Statement tragen Sie aus unserer Sicht allerdings dazu bei", heißt es auf der Website von "Leipzig nimmt Platz".
"Wie sollen nach ihrem Statement Menschen ihr Recht wahrnehmen gegen Rassismus und für Demokratie einzutreten, wenn die Polizei im Vorfeld mitteilt, dass auch diese Menschen mit dem Einsatz von Mitteln des unmittelbaren Zwanges zu rechnen haben?", heißt es weiter. Die Aktivisten befürchten, dass sich viele Menschen der Demonstration gegen Rechts aus Angst vor Polizeigewalt nicht anschließen werden. "Ein fatales Signal", findet "Leipzig nimmt Platz".
Dennoch hofft das Netzwerk auf die gewaltfreie Unterstützung vieler Gegendemonstranten. Ob trotzdem Steine fliegen werden?
TAG24 wird am Samstag live aus der Leipziger Südvorstadt berichten.