Die Gerüchte haben sich bestätigt: Auf Dresden kommen am Samstag zwei rechte Aufmärsche zu. Das teilte Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar am Freitag mit. Zuvor hatte bereits das Bündnis Nazifrei davor gewarnt, dass regionale Neonazi-Gruppierungen bereits dieses Wochenende aufmarschieren.
Dresden. Die Gerüchte haben sich bestätigt: Auf Dresden kommen am Samstag zwei rechte Aufmärsche zu. Das teilte Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar am Freitag mit. Zuvor hatte bereits das Bündnis Nazifrei davor gewarnt, dass regionale Neonazi-Gruppierungen bereits dieses Wochenende aufmarschieren. Diese hatten ursprünglich eine Versammlung am 18. Februar angezeigt.
„Für den Samstag rechne ich mit einer konfrontativen Versammlungslage, die sich aus den angezeigten Aufzügen der unterschiedlichen Lager zwangsläufig ergibt“, so Polizeichef Kretzschmar. „Wir erwarten Blockadeversuche dieser Aufzüge durch Gegendemonstranten. Ich hätte mir aus rechtlicher Sicht allerdings gewünscht, dass zwar zu Protest aufgerufen wird, aber nicht zu Blockaden.“
Im Einsatz sein werden fünf sächsische Hundertschaften sowie Beamte aus Berlin, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, dem Saarland, Thüringen und der Bundespolizei. Unter der Telefonnummer (0351) 483-3000 ist seit Freitag 10 Uhr ein Kontakttelefon eingerichtet.
Sicher ist die Demo des Holocaust-Leugners Gerhard Ittner, der nach DNN-Informationen ab 14 Uhr vom Zwingerteich aus in einem Bogen über die Neustadt bis zum Jüdischen Friedhof an der Fiedlerstraße laufen will.
Die zweite Route ist entgegen erster Erwartungen nicht in der Innenstadt angezeigt. Laut Versammlungsbehörde ist die Demonstration mit 500 Teilnehmern im Ortsamtsbereich Dresden-Plauen geplant. Der erstreckt sich vom Hauptbahnhof bis zur Stadtgrenze. Möglich wäre demnach auch eine Route vom Bahnhof zum Uni-Gelände wie schon 2011. Vermutet wird ein Start am späten Nachmittag.
Gegen die Neonazi-Aufmärsche richtet sich eine Demo, die 13 Uhr am Goldenen Reiter startet und in Richtung Landtag zieht. Von dort aus soll es über die Marienbrücke wieder in Richtung Neustadt gehen. Zudem ruft das Bündnis Nazifrei auf, die Rechtsextremen per Blockade am Laufen zu hindern. Der Fokus liege dabei auf der zweiten Anmeldung für den Nachmittag, da Nazifrei bei der Ittner-Veranstaltung weniger als 100 Teilnehmer erwartet.
Von S. Lohse