Weil er im Unterricht den Hitlergruß zeigte, ist ein 18-Jähriger von einer Leipziger Berufsschule geworfen worden. Der Direktor sagt, der Mann sei wiederholt als Teil einer "Störergruppe auffällig geworden".
Leipzig. Eine Berufsschule in Leipzig hat einen Jugendlichen rausgeschmissen, nachdem er den Hitlergruß gezeigt haben soll. Er soll im vergangenen Jahr seinen Arm bei einer Anwesenheitskontrolle entsprechend in die Höhe gereckt haben. „Wir dulden in unserer Schule keine nationalsozialistischen Zeichen und Symbole“, teilte Schulleiter Michael Blindow am Mittwoch auf Anfrage mit. Der Berufsschüler sei immer wieder als Teil einer „Störergruppe“ auffällig geworden. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über den Rauswurf berichtet.
Der 18-Jährige bestreitet allerdings nach Angaben seines Anwaltes Mario Müller, den Hitlergruß gezeigt zu haben. Die Familie des jungen Mannes habe einen jüdischen Hintergrund. Ihm einen Nazi-Vorwurf zu machen, sei absurd.
Zudem habe die Staatsanwaltschaft Leipzig ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen eingestellt, sagte Müller. Das bestätigt auch die Schule, weist aber auf den Grund der Einstellung hin: Das Zeigen eines Hitlergrußes ist dann strafbar, wenn das öffentlich passiert. Die Staatsanwaltschaft stufte das Klassenzimmer aber nicht als öffentlichen Raum ein.