Bewährungsstrafe nach Anschlag auf Asylbewerberheim

Erstveröffentlicht: 
26.01.2017

Dresden Eine 23-Jährige ist wegen Beihilfe zu einem Anschlag auf eine unbewohnte Flüchtlingsunterkunft in Dresden und Attacken auf Journalisten verurteilt worden. Das Landgericht Dresden verhängte gestern ein Jahr Haft auf Bewährung sowie Geldstrafen von insgesamt 1600 Euro.

 

Richter Joachim Kubista wollte das Urteil als letzten Warnschuss verstanden wissen. "Sie sind haarscharf an einer Freiheitsstrafe vorbeigeschrammt", sagte er zu der Frau.

 

Das Gericht befasste sich mit drei Straftaten aus dem Jahr 2015. Am 24. Juli attackierte die Frau nach einer NPD-Kundgebung vor einem Dresdner Flüchtlingscamp ein Team des ZDF. Das Gericht verhängte hier wegen Nötigung eine Geldstrafe von 600 Euro.

 

Ein weiterer Angriff auf einen Fotografen am 21. August vor einer Asylunterkunft in Heidenau wurde als versuchte gefährliche Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung gewertet. Die Frau hatte eine halbvolle Plastikflasche in Richtung des Mannes geworfen und muss dafür 1000 Euro zahlen.

 

Der schwerwiegendste Fall war in der Nacht zum 7. Oktober ein Anschlag mit Molotow-Cocktails auf eine leerstehende Dresdner Schule, in die Flüchtlinge einziehen.