110 Kilogramm explosives Material in Lauterecken Sprengstoff-Abtransport beginnt am Freitag

Erstveröffentlicht: 
05.01.2017

Spezialkräfte des Landeskriminalamtes beginnen dann mit der Bergung der rund 110 Kilogramm Sprengstoff. Anwohner, die in der Nachbarschaft des Hauses mit den illegalen Feuerwerkskörpern wohnen, müssen ihre Häuser in einem Umkreis von 100 Metern verlassen. Voraussichtlich bis Sonntag 17 Uhr soll das explosive Material abtransportiert sein, so die Verwaltung der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein.

 

Betroffene Bürger können sich während des Einsatzes in der Janusz-Korczak-Schule aufhalten. Wenn der Abtransport beendet ist, werde es eine Lautsprecherdurchsage geben. Am Montag hatte die Polizei in dem Haus illegale Feuerwerkskörper gefunden und bewacht das Haus seitdem rund um die Uhr. Strom und Gas seien als Vorsichtsmaßnahme abgeschaltet worden. 

 

Verdächtige in Untersuchungshaft


Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken ermittelt gegen zwei Männer, die im Verdacht stehen, mit dem Material einen Anschlag auf die Innenstadt von Kaiserslautern geplant zu haben. Die beiden bestreiten das.

 

Bereits am 29. Dezember seien sie verhaftet worden. Derzeit befinden sie sich in Untersuchungshaft. Nicht nur bei dem 18-jährigen aus dem Kreis Kusel hat die Polizei Explosionsmaterial gefunden, sondern auch bei dem 24-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, nämlich 45 Kilogramm.

 

Nach Angaben der Ermittler handele es sich "um teilweise unerlaubt erworbenes und teilweise selbst unerlaubt hergestelltes pyrotechnisches Material und Substanzen". Ein Teil des explosiven Materials sei unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen für die Anwohner bereits entschärft worden. 

 

Gehören Männer zur rechten Szene?


In der vergangenen Woche hatte die Polizei nach eigenen Angaben einen Hinweis bekommen, dass die Männer illegale Feuerwerkskörper und Pyrotechnik besitzen würden. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob die Männer deutscher Herkunft der rechten Szene angehören. Die Beschuldigten bestreiten alle Vorwürfe. Der 18-Jährige sagte in seiner Vernehmung, er habe das pyrotechnische Material für ein privates Silvesterfeuerwerk verwenden wollen. Beide bezeichnen sich selbst als Freizeit-Pyrotechniker.

 

Die Kriminaldirektion Kaiserslautern richtete eine Sonderkommission ein. Die Ermittlungen würden laut Polizei mit Hochdruck geführt. Auch das Bundeskriminalamt sei mittlerweile in die Ermittlungen einbezogen.