Dresdnerin vor Gericht - Anklage: Brandanschlag aus Fremdenhass

Erstveröffentlicht: 
04.01.2017

In Dresden hat am Mittwoch der dritte Prozess um einen Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft begonnen. Einer 23 Jahre alten Dresdnerin wird vorgeworfen, die im Sommer 2016 verurteilten Täter als Komplizin unterstützt zu haben.

 

Außerdem werden Anklagen gegen die Frau wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Nötigung verhandelt. Sie soll 2015 bei einer NPD-Demonstration am Dresdner Erstaufnahmelager sowie vor einer Flüchtlingsunterkunft in Heidenau im August 2015 Journalisten aggressiv bedrängt und behindert sowie mit Flaschen beworfen haben.

 

Zu Beginn des Prozesses machte die Frau weder Angaben zu den Vorwürfen noch zu ihrem Lebenslauf.

 

Brandanschlag auf die Prohliser Schule


Der Anschlag auf die als Flüchtlingsunterkunft geplante Schule fand am 7. Oktober 2015 statt. Vier 32- bis 35-jährige Männer hatten Molotowcocktails hergestellt und diese Brandsätze auf das Gebäude geworfen. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen. Verletzt wurde niemand. Die Täter wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

 

Die Angeklagte im aktuellen Prozess hat die Täter laut Staatsanwaltschaft am 5. Oktober 2015 per SMS vor der Polizei gewarnt und ihnen geraten, die Attacke auf die Schule im Plattenbauviertel Prohlis um einen Tag zu verschieben.

 

Für den Prozess gegen die 23-Jährige hat die Große Strafkammer insgesamt vier Verhandlungstage bis zum 13. Januar angesetzt.