Ehrenhalle auf Neuköllner Kriegsgräberstätte geschändet

Erstveröffentlicht: 
11.11.2016

Farbbeutelattacken und aufgesprühte Parolen: Auf dem Friedhof Lilienthalstraße in Berlin-Neukölln ist die Ehrenhalle geschändet worden. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu einer Gedenkfeier, die am Samstag dort stattfinden soll.

 

Auf die Ehrenhalle auf dem Friedhof Lilienthalstraße in Berlin-Neukölln ist ein Farbanschlag verübt worden. Auf zwei Mauerstücke wurden nach Informationen von rbb|24 die Schriftzüge "Deutsche Täter sind keine Opfer" sowie "Volkstrauertag abschaffen" gesprüht. Zudem wurden offenbar Farbbeutel mit roter Farbe auf das Bauwerk geworfen. Die Pressestelle der Polizei konnte auf Anfrage keine Angaben zu dem Vorfall machen.

 

Internationaler Termin der Erinnerungskultur

 

Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit einer Gedenkfeier, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Samstag auf dem Friedhof ausrichtet. Jedes Jahr wird dabei am Vorabend des Volkstrauertages der Kriegstoten gedacht. Die Gedenkveranstaltung habe sich zu einem internationalen Termin der Erinnerungskultur der diplomatischen Vertretungen entwickelt, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Kriegsgräberfürsorge.

 

In diesem Jahr soll der dänische Botschafter Friis Arne Petersen am Samstagnachmittag eine Ansprache vor Vertretern von mehr als 30 Botschaftern halten. Anschließend legen Delegationen Kränze an der Krypta nieder. Für die Gedenkveranstaltung will die Bundeswehr nach rbb-Informationen die Schmierereien abhängen.

 

Der Friedhof wurde in den Jahren 1938 bis 1941 als Begräbnisplatz für Soldaten errichtet. Neben Soldaten wurden dort im Zweiten Weltkrieg auch zivile Kriegstote in Sammelgräbern bestattet. Heute ruhen dort 4.935 Kriegsopfer.