OAZ ermittelt nach Anschlag auf Chemnitzer Bar Lokomov

Erstveröffentlicht: 
08.11.2016

Chemnitz. Nach einem Anschlag auf die Bar Lokomov in Chemnitz in der Nacht zu Dienstag haben sich offenbar Hinweise auf einen politischen Hintergrund verdichtet. Wie ein Polizeisprecher sagte, hat das für extremistisch motivierte Straftaten zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) der sächsischen Polizei in Leipzig die Ermittlungen übernommen.

 

Gründe wurden zunächst nicht bekannt. Gegen 2 Uhr war nach ersten Informationen eine Schaufensterscheibe des Lokals mittels Pyrotechnik zerstört worden. Welche Art von Pyrotechnik benutzt wurde, konnte die Polizei zunächst noch nicht einschätzen. Eine zum Tatzeitpunkt im Gebäude befindliche Person berichtete von einem grellen roten Blitz, einem ohrenbetäubenden Knall und einer spürbaren Druckwelle.

 

Die oder der Täter konnten unerkannt entkommen. Es befanden sich mehrere Personen in dem mehrgeschossigen Gebäude, von denen nach vorläufigem Stand niemand verletzt worden ist. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 2500 Euro. Das Lokomov war in vergangener Zeit bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Dabei wurden unter anderem Schaufensterscheiben eingeschlagen und das Gebäude mit Farbbeuteln attackiert.

 

Zuletzt fanden dort Veranstaltungen zur Geschichte des NSU-Terrortrios, zur Integration von Migranten und zur Unterdrückung Homosexueller in Russland statt. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0371 387102 entgegen.