Das Hotel-Restaurant "Haus Union", auf der Schenkendorfstr. 13 in Oberhausen war in den vergangenen Jahren immer wieder Treffpunkt für rassistische, rechtspopulistische und geschichtsrevisionistische Parteien und Gruppierungen. Die Parteien „AfD“, „NPD“, „Die Freiheit“ und der geschichtsrevisionistische Vertriebenenverbund „Landsmannschaft Ostpreußen NRW“ sind nur einige wenige derer, die in den vergangenen Jahren dort Veranstaltungen durchgeführt haben. Und auch heute noch treffen sich solche Gruppen im Haus Union!
Wir haben daher beschlossen, diesen Zustand für alle farblich erkennbar zu machen. In der Nacht vom Dienstag den 07.11. auf Mittwoch den 08.11. wurde die vom DGB verliehene Antirassismus-Plakette entfernt und eine neue "Plakette" angebracht.
Durch einen offenen Brief im Januar 2015 durch die „Antifa Oberhausen“, konnte erstmals öffentlicher Druck auf die Herren Helms, Betreiber des Hotel-Restaurant "Haus Union" ausgeübt werden. Daraufhin äußerten die Herren Helms sich gegenüber der WAZ und stellten sich als Täuschungsopfer dar. So mietete sich die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit“ unter falschem Namen im Hotel und Restaurant ein. Weitere Veranstaltungen der Partei „Die Freiheit“ wurden aufgrund des öffentlichen Druckes abgesagt.
Jetzt wollten die Betreiber mit den Vorwürfen gegen sie aufräumen: Die Herren Helms zeigen Flagge gegen Rassismus. Sie haben ein Schild mit der Aufschrift „Respekt! Kein Platz für Rassismus.“ am Eingang ihrer Gaststätte „Haus Union“ angebracht, hieß es in einem WAZ- Bericht vom 06.02.2015. Mit dieser „Schild-Aktion wollen nun alle das Thema hinter sich lassen“ hieß es dort zudem resümierend. Diese Schlussstrich-Ziehung halten wir für bloße Feigenblatt-Politik, die der Abwiegelung weiterer Kritik dienen soll.
Sensibilisiert wurden die Herren Helms durch diesen Druck allerdings keinesfalls. Wenige Monate später wurde bekannt, dass sich Ende September 2015 in Oberhausen ein Kreisverband der rassistischen und demokratiefeindlichen Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) gegründet hat. Dieser Kreisverband führte seit seiner Gründung mehrfach Stammtische im renommierten Oberhausener Hotelrestaurant „Haus Union“ durch. Erst durch die Schreiben der „Antifa Oberhausen“ hätte Thomas Helms von den Terminen für die AfD erfahren, so hieß es in einem Bericht der WAZ. Weitere Termine wurden daraufhin abgesagt.
Am vergangenen Samstag dem 29.10.2016 traf sich die „Landsmannschaft Ostpreußen NRW“ erneut bei den Herren Helms. Unter anderem sprachen der aus Siegburg stammende ehemalige Gymnasiallehrer und Theologe Klaus- Peter Börner über "die deutschen und ihr Nationalgefühl" sowie Wilhelm Kreuer, Mitglied im Landesvorstand der „Landsmannschaft NRW“ und stellvertretender Vorsitzender der AfD Kreisverband Neuwied über das Thema "Zwangsarbeiterentschädigung". Das Programm findet sich auf der Internetseite der LO NRW und die Informationen zu den Referent*innen ließen sich mit wenig Mühe über gängige Suchmaschinen in Erfahrung bringen.
Durch die Ankündigungen der Herren Helms, sich nun eingehender mit den Gruppen und Referent*innen zu beschäftigen, ist davon auszugehen, dass diese weder inhaltliche Probleme mit der geschichtsrevisionistischen „Landsmannschaft Ostpreußen“, noch mit der „AfD“ und ihren Vorständen haben.
Aus diesen Gründen haben wir den Herren Helms nun einen Aushang verliehen, der offensichtlich besser zum „Haus Union“ passt: Rassistischer Tatort. Die ersetzte Antirassismus-Plakette hingegen wird in den nächsten Tagen an den DGB-Stadtverband, der diese verliehen hat, zurück gegeben. Hierdurch kann die Plakette nun an einem Ort angebracht werden, wo wirklich kein Platz für Rassismus ist.
In diesem Sinne, keinen Fußbreit den Rassist*innen, keine Räume für rassistische Hetze!