Magdeburg – Erschreckende neue Details im Fall des toten FCM-Fans Hannes S. (†25). Wie BILD aus Ermittlerkreisen erfuhr, wurde die Videokamera im Zugabteil während der entscheidenden Szene abgeklebt. Offenbar hat die HFC-Fangruppe, überwiegend Saalefront Ultras, die Kamera manipuliert. Weil sie etwas vorhatten, was keiner sehen sollte?
Der am 12. Oktober im Klinikum verstorbene Hannes wurde inzwischen obduziert. Die Rechtsmediziner konnten keine neuen Erkenntnisse zum Tathergang liefern.
Die technischen Details, wie die Tür im fahrenden Regionalzug geöffnet werden konnte, soll jetzt ein bei Siemens in Auftrag gegebenes Gutachten ergeben, gab die Polizei bekannt.
In Magdeburg trafen sich gestern Politik, Fußballvereine und Polizei zum 10. Runden Tisch „Gegen Gewalt beim Fußball“. Innenminister Holger Stahlknecht (51, CDU) sagte dort: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Ermittlungen vor dem Spiel FCM gegen HFC abgeschlossen sind.“ Am 26. November kommt es zum Derby in Magdeburg.
Um randalierende Fans künftig abzuschrecken, fordert Stahlknecht härtere Strafen. „Hier muss der Rechtsstaat Rückgrat haben“, so der Minister zu BILD. „In diesen Fällen muss die Justiz knallharte Zeichen setzen. Ein Richter muss auch mal den Mut haben, einen Ersttäter sechs Monate ins Gefängnis zu schicken.“
Hannes S. war in der Nacht zum 2. Oktober von HFC-Fans in einem Zug bedroht worden. Er stürzte während der Fahrt aus der Bahn. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er in der Klinik starb.