643 Selbstmorde im vergangenen Jahr in Sachsen – Freistaat mit hoher Quote

Erstveröffentlicht: 
09.09.2016

In Sachsen haben sich im vergangenen Jahr 643 Menschen das Leben genommen. Diese Zahl sei höher als die der Verkehrs- und Drogentoten sowie der Verbrechensopfer zusammen, teilte das Sozialministerium am Freitag in Dresden mit.

 

In Sachsen haben sich im vergangenen Jahr 643 Menschen das Leben genommen. Diese Zahl sei höher als die der Verkehrs- und Drogentoten sowie der Verbrechensopfer zusammen, teilte das Sozialministerium am Freitag in Dresden mit. Zwar habe sich die Selbstmordrate in den letzten 25 Jahren fast halbiert, dennoch komme der Suizidprävention weiterhin ein besonderer Stellenwert zu. Das Thema werde noch viel zu oft verdrängt, erklärte Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU).

 

Sachsen gehört seit Jahren zu den Bundesländern mit der höchsten Suizidquote. In einer Aufstellung der Deutschen Akademie für Suchtprävention mit Daten aus dem Jahr 2013 ist der Freistaat hinter Sachsen-Anhalt das Bundesland mit den meisten Selbstmorden pro 100.000 Einwohner.

 

Dreiviertel der Suizide werden von Männern begangen. Dabei steigt das Selbstmordrisiko mit dem Alter, heißt es. Unter 100.000 männlichen Sachsen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren nahmen sich 2013 durchschnittlich 11,3 das Leben. Bei den 85- bis 90-Jährigen waren es 89,7 von 100.000 Männern. (mit dpa)