[HRO] Zweiter Stadtteilspaziergang der Initiative „Unsere Antwort – Solidarität“

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Im Zuge der Initiative "Unsere Antwort – Solidarität!", verteilten linke Aktivist_innen gestern  10.000 Flyer in den Rostocker Stadtteilen Lütten Klein und Evershagen. Dabei entfernten sie rassistische und faschistische Propaganda.

 

Etwa 30 Menschen zogen am Mittwochabend durch die Häuserschluchten Lütten Kleins und füllten die zahlreichen Briefkästen mit Flugblättern der Initiative „Unsere Antwort – Solidarität!“. Da der Stadtteil zum einen das urbane Zentrum im Rostocker Nordwesten darstellt und zum anderen von Neonazis als ihr Kiez angesehen wird, entschied sich die Initiative hier zu intervenieren. Von der Dominanz der Neonazis auf der Straße war gestern jedoch nichts zu spüren. Ungestört konnten die Aktivist_innen die Flugblätter verteilen, in Gesprächen mit den Anwohner_innen politisch aufklären und Informationen über die Situation im Viertel sammeln. Lediglich einige Dutzend rechter Aufkleber  mussten entfernt werden.

 

Die Mär der Neonazis, vom „Nazikiez“ Lütten Klein, kommt jedoch nicht von ungefähr. Einige besonders aktive Faschisten wohnen hier. Sie organisieren sich unter mehreren Labels, wie „Nationale Sozialisten Rostock“, „Infoflut Rostock“, „Aktionsblog Rostock“ oder „Plattenbaufaschisten“. Zwar sind sie lediglich ein Player neben anderen im Viertel, versuchen jedoch, den Stadtteil im Straßenbild politisch zu dominieren und sind ungewohnt aktionistisch. Sie führen Propagandaaktionen durch oder unterstützen die faschistische NPD im Wahlkampf. Zudem kam es in jüngerer Vergangenheit immer wieder zu rassistischen Übergriffen. In Lütten Klein einzugreifen ist also nötig, bevor das faschistische Gedankengut Verankerung erfährt.  


Um der Propaganda lokaler Faschisten und rechter Parteien zu begegnen und progressive, linke Ideen zu verbreiten, setzt die Initiative „Unsere Antwort – Solidarität!“ unter anderem auf thematisch versierte Flugblätter. Deren Inhalt reicht von der Aufklärung über die nationalistischen und neoliberalen Ziele der AfD, antirassistische Statements, bis hin zur Solidarität mit Erwerbslosen und richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Darüber hinaus argumentieren die Flyer auf Basis eines klaren Klassenstandpunktes und versuchen, eine eigene Alternative zum kapitalistischen und rassistischen Normalzustand anzubieten.   In Bezug auf die Landtagswahl am 4. September, tragen die Aktionen dazu bei, über die Propaganda der Faschisten von AfD und NPD aufzuklären, damit möglichst viele Menschen ihnen die Stimme verwehren.  


Anstatt sich von der Polemik von "Überfremdung" und "Asylmissbrauch" mitziehen zu lassen, zeigt die Initiative „Unsere Antwort – Solidarität!“, dass die Solidarität der Klasse und die Kritik an bestehenden Strukturen keinesfalls nur eine Phrase ist, sondern von jeder einzelnen Person jeden Tag an jedem Ort praktisch umgesetzt werden kann!

 

Unsere Antwort - Solidarität!