In der NS-Zeit wurden mehr als 95.000 Menschen im KZ Mauthausen ermordet. Die Opfer, großteils Juden, Roma und Andersdenkende, wurden im FP-nahen Magazin "Aula" als "kriminell" und "Massenmörder" diffamiert.
Neun Überlebende und eine Nachfahrin klagten. Nun ein Erfolg für die
von den Grünen finanzierte Klage: Laut Gerichtsurteil ist es bis zur
Verhandlung (wahrscheinlich im Herbst) verboten, KZ-Überlebende
kollektiv als "Rechtsbrecher" zu bezeichnen. Alle entlassenen
KZ-Häftlinge wurden, so die Beurteilung des Gerichts, in der "Aula"
pauschal mit kriminellen Handlungen in Verbindung gebracht.
Aus der Überschrift des Artikels "Mauthausen-Befreite als Massenmörder"
ergebe sich etwa, dass Mord-Vorwürfe nicht nur jenen Personen
zugeschrieben wurden, die tatsächlich eine Gewalttat begingen, sondern
auch den anderen Befreiten. Dass im Text die Worte "Befreiung" und
"Befreiern" unter Anführungszeichen stehen, verstärke den Eindruck, dass
die Freilassung der in Mauthausen gefangen Gehaltenen negativ gewesen
sei.
FPÖ-Nationalrat vertritt "Aula"
Brisant:
Mit Nationalrat Johannes Hübner als "Aula"-Anwalt ist die FPÖ prominent
beteiligt. Freilich kann jeder Anwalt frei entscheiden, wen er vertritt.
"Aber hier rückt er die FPÖ in den rechtsextremen Kontext", sagt Thomas
Hofer. Auswirkungen auf die Hofburg-Wahl seien seriöserweise zwar nicht
vorhersehbar, so der Polit-Berater. "Jedenfalls konterkariert dies
Causa den für Wahlen unerlässlichen Mitte-Kurs der FPÖ."
Eine Anfrage der "Heute" ließ Hübner bis Dienstag Morgen unbeantwortet.