Zoff um Auszahlungen. Was lief da mit dem PEGIDA-Konto?

Erstveröffentlicht: 
09.08.2016

Dresden - PEGIDA und das liebe Geld. Transaktionen vom Januar 2015 lassen einstige Kampfgefährten nach der Trennung erneut aneinandergeraten.

 

Januar 2015: Lutz Bachmann, Kathrin Oertel und René Jahn treffen sich bei der Sparkasse. Auch Sicherheitsmann Achim Exner ist mit zugegen. Es geht um drei Überweisungsträger, die eingereicht werden, um ganz regulär das PEGIDA-Vereins-Konto zu belasten (Kontostand: 23.000 Euro).

 

Exner will 1700 Euro - für den Wachschutz bei PEGIDA. Jahn erwartet mit seiner damaligen Frau Anna 1785 Euro brutto. Die Forderung resultiert aus Reinigungsleistungen, die der Hausmeister erbrachte. Und das Ehepaar Bachmann erhob Anspruch auf 5000 Euro, berichtet ein Teilnehmer der Runde.

 

„Bekommen hat nur Bachmann seinen Betrag. Danach war das Konto dicht! Obwohl wir alle zeitgleich die Rechnungen eingereicht haben. Sehr seltsam“, so Jahn (50) heute.

 

An den Finanzströmen bei PEGIDA ist auch Carsten Hütter (52) interessiert. Der AfD-Mann im Landtag hat eine Kleine Anfrage zu vorgeblichen Staatsgeldern für PEGIDA gestellt. Er unterstellt, dass Innenminister Markus Ulbig (52, CDU) „eine Rolle“ spiele.

 

Das unterstellt übrigens auch PEGIDA-Anführer Lutz Bachmann. Im besagten Januar zerbrach die PEGIDA-Führungsriege. Bachmanns Theorie dazu heute: „Bis jetzt ist unser Kenntnisstand, dass Kathrin Oertel und das AfD-Mitglied Achim Exner sich mit Ulbig getroffen haben und kurz nach dem Treffen eine Spaltung vorsätzlich herbeigeführt wurde, um PEGIDA zu schwächen!“

 

Tatsächlich hatten sich damals etliche Orga-Mitglieder von Bachmann distanziert, nachdem dessen Facebook-Äußerungen über Flüchtlinge und Asylbewerber als „Gelumpe“, „Viehzeug“ und „Dreckspack“ sowie ein Bachmann-Foto als posierender „Hitler“ bekannt geworden waren.

 

Bachmann wurde aufgrund seiner Äußerungen im vergangenen Mai wegen Volksverhetzung verurteilt.