49-jähriger Frührentner wegen Volksverhetzung zu 1800 Euro Geldstrafe verurteilt: Dummer Satz wird teuer

Erstveröffentlicht: 
21.07.2016
Der Mann lebt von einer kleinen Rente, er wurde früh berufsunfähig und sah sich in Konflikte mit dem Sozialamt verwickelt, weil man dort eine bei seiner hochbetagten Mutter fällige Zahnsanierung nicht bezahlen wollte. Gleichzeitig will der 49-Jährige aus dem Kreis Schwandorf im Fernsehen mitgekriegt haben, wie Flüchtlinge in Deutschland das ihnen ausgehändigte Essen "Polizisten und Security-Leuten ins Gesicht geworfen haben".Da setzte er sich an seinen Computer, gestaltete auf einem Internetportal eine fiktive Wohnungsuchanzeige, nannte darin eine siebenköpfige Flüchtlingsfamilie und ergänzte, "alle Kosten für die 90-Quadratmeter-Wohnung zahlt das Landratsamt".

Das wäre wohl noch hinzunehmen gewesen. Allerdings fügte der Frührentner einen Kommentar aus seiner Sicht hinzu. Er schrieb: "Ja, es ist nicht mehr schön. Wenn ich wüsste, wo ich ein paar Handgranaten herbekomme, würde ich sie benutzen und gerne dafür in den Knast gehen."

"Ein wirklich dummer Satz", bekannte der nun vor dem Schwandorfer Amtsgericht sitzende Mann. "Das war Volksverhetzung", urteilte die Richterin und verhängte 1800 Euro Geldstrafe. Weil er nur wenig Rente bekommt, kann der 49-Jährige die Summe in Monatsraten zu 30 Euro abstottern.